PM 051/25 Stadtspaziergang Kronprinzenviertel am 30.08.2025 ein voller Erfolg

Auch dieses Jahr veranstalteten die Grünen wieder die beliebten Stadtspaziergänge, zuletzt am 30.08.2025 im Kronprinzenviertel. Die Führung übernahmen dabei Olivia und Andreas Hardt, die seit 2022 Vorsitzende der Bürgergesellschaft Schinkenplatz sind und über ein beachtliches Wissen zum Quartier zwischen Ostwall und Philadelphiastraße und von der Hansastraße bis zur Rheinstraße verfügen. Die grüne Ratsfrau Heidi Matthias, die zusammen mit Markus Kossack die Stadtspaziergänge organisiert, war begeistert: „Selten gab es bei unseren Rundgängen so sachkundige Führer wie Olivia und Andreas Hardt. Man merkt, die beiden brennen für ihr Viertel.” Auch die Teilnehmer*innen waren sichtlich beeindruckt von soviel Fachwissen.

So erfuhr man gleich zu Beginn, dass das Viertel nach dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. benannt wurde, der im Herbst 1833 Krefeld einen Besuch abgestattet hatte. Es lag nahe, die Namensgebung des Albrechtplatzes (benannt nach Prinz Friedrich Heinrich Albert) und einiger Straßen ebenfalls im königlichen Umfeld anzusiedeln. Namensgeberinnen waren unter anderem Prinzessin Elisabeth von Bayern, Königin Luise, Herzogin von Mecklenburg, und Marianne von Oranien-Nassau, Gattin von Prinz Albrecht von Preußen. Entsprechend vornehm fallen die historischen Stadthäuser aus, die häufig von Textilfabrikanten im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Sowohl der Albrechtplatz, wo fast sämtliche Gebäude noch original erhalten sind und unter Denkmalschutz stehen, als auch die Luisen- und Mariannenstraße zeugen von der Wohlhabenheit ihrer damaligen Bewohner*innen.

Zu vielen der Gebäude nannte Olivia Hardt erstaunliche Details zu Entstehungszeit, Erbauern oder Bewohnern; auch heitere oder denkwürdige Begebenheiten wusste sie zum Besten zu geben, unterlegt von historischem Bildmaterial, das ihr Mann stets aus der Tasche zauberte. Dank der illustren Beschreibungen und Anekdoten war man schon bald völlig in die bewegte Geschichte des Quartiers eingetaucht.

So erfuhr man beim Durchqueren der unscheinbaren Gasse zwischen Mariannen- und Luisenstraße (dort wo sich seit Jahrzehnten die Ateliergemeinschaft Luisen) befindet, welch ausgefallenen Namen sie einmal trug. Der dort ansässige Polstermeister Belz hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, in seiner Werkstatt Opernarien zu schmettern, so dass die Anwohner ihm den Spitznamen Caruso verpassten und das namenlose Gässchen zum Caruso-Wall wurde. Für eine Verwaltungsposse hält Heidi Matthias, die Haltung der Stadt, den Wunsch der Bürgergesellschaft abzulehnen, den Weg wieder mit dem historischen Straßenschild auszustatten. Die Begründung der Verwaltung lautete, die Gasse sei zu hässlich, als dass sie mit dem Namen eines weltberühmten Tenors geschmückt werden könne.

Seinen Abschluss fand der Spaziergang mit einem Besuch der Altkatholischen Gemeinde. Hier hatte der Stadt bekannte Pfarrer Cornelius Schmidt 42 Jahre mit ganzem Herzen tatkräftig seelsorgerisch gewirkt. In Angedenken wurde die imposante Modelleisenbahn vorgeführt, die Cornelius Schmidt selbst einmal installiert und in eine Schweizer Berglandschaft eingebettet hatte.