Wahlprogramm 2020

Inhaltsverzeichnis
Klimaschutz, Natur, Umwelt, Landwirtschaft
Krefelder Mobilitätswende
Stadt ist Heimat
Sozialer Zusammenhalt
Inklusion – Teilhabe für alle überall
Wirtschaft und Finanzen
Kinder und Jugendliche
Migration und Integration
Sport
Diversität
Kultur
Bürger*innen beteiligung

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Präambel

Krefeld ist eine vielfältige, lebens- und liebenswerte Stadt, in der es sich lohnt, zu leben, zu arbeiten, jung zu sein und alt zu werden. In dieser Stadt, die letztlich immer tolerant und offen für andere Menschen und Lebensläufe war und ist, hat sich ein Miteinander von unterschiedlichsten Lebensentwürfen und eine engagierte Stadtgesellschaft entwickelt.

Krefeld ist aber auch eine Stadt im Umbruch. Ihre Zeiten als Textilhochburg sind lange vergangen und im industriellen Bereich sind in den letzten Jahren viele Arbeitsplätze verloren gegangen. Eine weiterhin hohe Arbeitslosigkeit und Kinderarmut kennzeichnen die Stadt. Viele Krefelder*innen stellen sich verstärkt die Frage, wie wir angesichts des Klimawandels, der Corona-Krise, neuer Mobilitätskonzepte und sozialer Herausforderungen zukünftig in Krefeld leben werden.

Mit unserem Wahlprogramm geben wir Grüne Antworten, wie wir uns ein nachhaltiges, ökologisches, soziales, vielfältiges und ökonomisch starkes Krefeld vorstellen. Wir haben den Anspruch, mehr Verantwortung für die Zukunft Krefelds zu übernehmen.

Die Corona-Krise scheint derzeitig allgegenwärtig. Dennoch sollten wir die historische Herausforderung des Klimawandels und des Artensterbens, auf die wir auch in Krefeld Antworten geben müssen, darüber nicht vergessen.

Klimaschutz fängt vor Ort an und ist eine der wichtigsten Aufgaben, der wir uns in den nächsten Jahren stellen müssen. Aus dem Krefelder Klimaschutzkonzept gehen einige unserer kommunalen Potenziale hervor. Wir setzen uns dafür ein, dass in Krefeld nicht nur Konzeptestapel gedruckt, sondern Maßnahmen umgesetzt werden, die effektiv die Krefelder Emissionen mindern. Wir stehen für Tatkraft in der Verkehrswende und im Ausbau erneuerbarer Energien. Das Ziel des Krefelder Klima2030-Konzeptes, erst 2050 Klimaneutralität zu erreichen, ist nicht mit dem Ziel, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5°-Ziel zu begrenzen, vereinbar. Wir sehen unsere Verantwortung darin, dass Krefeld spätestens 2035 klimaneutral ist.

Eines der zentralen Themen in Krefeld wird die Mobilität sein. Nachdem viele Jahrzehnte das Auto im Mittelpunkt der Verkehrspolitik stand, rückt zunehmend die menschenfreundliche Mobilität in den Vordergrund. Es geht darum, auch in Krefeld Mobilität neu zu denken und besser zu organisieren, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu erhalten und zu verbessern. Dazu bedarf es einer konsequenten Verkehrswende hin zu sicherer und klimafreundlicher Mobilität für alle, mit geringerer Luft- und Lärmbelastung und weniger Staus.

Vor dem Hintergrund, dass unsere Bevölkerung immer älter und vielfältiger wird, die soziale Spaltung der Gesellschaft zunimmt und Wohnraum immer teurer wird, stehen wir vor großen Herausforderungen in der Stadtentwicklung. An Konzepten mangelt es nicht, doch verstauben diese oft in den Schubladen der Stadtverwaltung. Es fehlt an Mut und Entschlossenheit. Grundsätzlich bedarf es in Krefeld einer integrierten Stadtentwicklungspolitik, die sowohl soziale als auch ökologische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Statt neuer Baugebiete auf der grünen Wiese am Rande der Stadt brauchen wir ein Konzept zur Entwicklung der Innenstadt, in der Arbeit, Wohnen und Handel zusammengeführt werden.

Den sozialen Zusammenhalt zu stärken ist für uns Grüne ein Herzensanliegen. Wir wollen in unserer Stadt dafür Sorge tragen, dass Mitmenschlichkeit und Solidarität gefördert werden und die sozialen Träger in Krefeld die Sicherheit erhalten, ihre gute und wertvolle Arbeit fortsetzen und ausbauen zu können. Darum wollen wir soziale Institutionen und Strukturen in Krefeld fördern und stärken.

Wir Grüne wollen eine starke Wirtschaft, die Lebensqualität und Wohlstand für die Krefelder Bürger*innen schafft. Um den nächsten Generationen noch eine lebenswerte Welt zu ermöglichen, ist eine ökologische Modernisierung des industriellen Wirtschaftens die Grundvoraussetzung. Deshalb wollen wir eine Veränderung der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit fördern und Krefeld zu einem Innovationsstandort am Niederrhein machen. In der Corona-Krise wird es umso wichtiger, dass wir die lokale Wirtschaft (Einzelhandel, Gastronomie, Kunst, Handwerk) konsequent unterstützen. 

Wir Grüne setzen uns für ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft ein, in der sich die verschiedenen Personen und Gruppen gegenseitig akzeptieren. Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Nationalität sind menschenunwürdig und werden von uns Grünen abgelehnt. Wir setzen uns in Krefeld dafür ein, dass Frauen* und Männer* gleichberechtigt leben und arbeiten können und dass Kinderbetreuung, Familienleben und Vereinbarkeit mit dem Beruf für alle, auch für Alleinerziehende, besser gelingt. Wir wollen aktiv die Integration, Asyl- und Flüchtlingspolitik stärken und das gemeinsame WIR in Krefeld fördern. Rechten und nationalistischen Kräften erteilen wir eine klare Absage.

Wir Grüne sind eine Bündnis- und Beteiligungspartei, die gemeinsam mit vielen Krefelder Akteur*innen wie zum Beispiel Fridays for Future und den Umwelt- und Sozialverbänden für eine grüne Zukunft in Krefeld arbeitet. Dabei sehen wir Bürger*innenbeteiligung als grundsätzliche Anforderung an das politische Handeln in Krefeld. Wir wollen Beteiligungsverfahren auf allen Ebenen stärken. Nur so können wir die enormen Herausforderungen wie die Klima- und Coronakrise zum Wohle Krefelds bewältigen.

Deshalb am 13. September Grün für Krefeld!

Klimaschutz, Natur, Umwelt, Landwirtschaft

Klima- und Umweltschutz fängt vor Ort an und ist eine der wichtigsten Aufgaben, der wir uns stellen müssen. Die Zukunft unserer Kinder hängt davon ab, ob und wie weit wir heute bereit sind, die notwendigen Entscheidungen für einen schonenden und sparsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu treffen und umzusetzen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, z.B. die Berichte des Weltklimarats, zeigen einen breiten Konsens in der Bewertung der aktuellen Lage und fordern uns zu einem kurzfristigen und entschlossenen Handeln auf. Die Verantwortung, darauf angemessen zu reagieren, obliegt uns allen und darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Bei der Erstellung von Konzepten und Maßnahmenplänen wie dem Integrierten Klimaschutzkonzept dürfen wir nicht am Reißbrett sitzen bleiben, sondern müssen alle kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen in enger Abstimmung mit den Umweltverbänden, Fridays for Future, der Wirtschaft, dem Handwerk und der Verwaltung sofort realisieren. Nur so können wir Krefeld als lebenswerte Stadt erhalten, weiterentwickeln und unseren Kindern weitergeben. Insbesondere der Klimaschutz erweist sich als Querschnittsthema und ist daher auch in diversen Kapiteln unseres Wahlprogramms zu finden.

Grundsätzlich erfordern alle nachfolgend beschriebenen Maßnahmen eine ausreichende personelle Ausstattung in der Verwaltung. Das Thema Klima-,Natur- und Artenschutz ist kein Randbereich, der  bei Haushaltsrunden auch schon mal übersprungen werden darf. Im Falle kurzfristiger Kapazitätsengpässe muss geprüft werden, ob externe Planungsbüros beauftragt werden können, denn eins ist sicher: Wir haben keine Zeit, diese Themen aufzuschieben.

Natur und Landschaft schützen – sowohl in der Stadt, als auch in den Außenbezirken

Die Forschungsergebnisse des entomologischen Vereins Krefeld zum Insektensterben haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Krefeld hat damit die Chance, eine Vorreiterrolle zum Schutz der Biodiversität einzunehmen.

Landschafts- und Naturschutzgebiete in den Außenbezirken sowie Parks und Grünanlagen im innerstädtischen Bereich müssen als naturnahe Rückzugsräume und Nischen geschützt und ausgebaut werden. Dabei unterstützen wir Naturschutzverbände und -initiativen. In Krefeld ist der Flächenverbrauch durch die Ausweisung neuer Baugebiete und den Straßenbau weiter steigend. Insbesondere großflächige Baugebiete am Stadtrand lehnen wir zugunsten einer maßvollen Innenverdichtung ab.

Der Baumbestand hat sich durch immer neue Baumkrankheiten, die durch extreme Wetterlagen vorangetrieben werden, wie auch durch Bauvorhaben weiter verringert. Wir stehen dafür, dass Grün nicht nur an den Stadtrand, sondern auch in öffentliche Räume der Stadt gehört, weil es sie lebenswert macht  und die Luftqualität verbessert.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die entschlossene Weiterentwicklung vorhandener Naturschutzgebiete durch Fortschreibung des Landschaftsplans; dies umfasst die Vergrößerung des Naturschutzgebietes Egelsberg, die Erstellung und Umsetzung eines Entwicklungsplans für die Niepkuhlen, die Sicherung des Naturschutzgebietes Latumer Bruch gegen das Trockenfallen und die Instandsetzung des Floethbachs; sich ändernde Klimabedingungen müssen dabei einbezogen werden
  • die konsequente Biotopvernetzung, die zur Sicherung der Biodiversität unerlässlich ist und beispielsweise in Zusammenhang mit Neubaugebieten konsequent mitgedacht werden muss, um frei lebenden Arten einen vernetzten Lebensraum zu geben; wenn wir Freiräume für diese Vernetzung nicht aktiv mit einplanen, werden Rückzugsorte für unsere Mitgeschöpfe einsame Inseln zwischen unserer Bebauung bleiben
  • eine klimagerechte und damit klimafeste Waldwirtschaft und darauf aufbauend eine zusätzliche Waldentwicklung
  • die bei allen Planungen zu bedenkende Durchgrünung der Innenstadt, damit der Natur möglichst viel Raum geboten wird; unsere Städte nehmen so viel Raum ein, dass Naturschutz nicht nur in den Außenbezirken stattfinden darf
  • die fachgerechte Bewässerung vorhandener Stadtbäume, deren Schutz – angesichts der vielen alten Baumbestände in Krefeld – eine besondere Bedeutung zukommt; bei der Neupflanzung klimaangepasster Bäume muss die künftige Wasserversorgung sichergestellt werden
  • Ersatzpflanzungen in der Nähe des bisherigen Bestandes und deren Kontrolle, sofern sich im Rahmen eines Bauvorhabens das Fällen von Bäumen nicht vermeiden lässt
  • die Förderung von Bildungsangeboten und Wettbewerben zur naturnahen Gartengestaltung, um die Bürger*innen auf das Potenzial eines Gartens hinzuweisen: Jeder einzelne Garten kann dafür genutzt werden, der Natur in der Stadt etwas Raum zurückzugeben, pestizidfrei und mit vielen einheimischen Arten
  • die grundsätzliche Priorisierung der Regenwasserversickerung gegenüber der Regenwasserabführung in die Kanalisation; Ziel muss daher eine gezielte Entsiegelung sein, eine Versiegelung in Gärten ist zu unterbinden

Nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung

Unsere Böden stellen die Grundlage unserer Lebensmittelerzeugung dar und müssen deshalb durch eine verantwortungsvolle, nachhaltige, regionale und damit ökologische Landwirtschaft geschützt werden. Das Bewusstsein für diese Abhängigkeit ist ein wichtiger Schritt, die Auswirkungen unserer alltäglichen Konsumentscheidungen zu erfassen und unser Handeln daran auszurichten. Wir bekennen uns zur regionalen, bäuerlichen Landwirtschaft und damit zu kleinen wie auch mittleren Betrieben, die vornehmlich regionale Vertriebswege nutzen und damit im engen Kontakt zu uns, den Verbraucher*innen der angebauten Produkte, stehen.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • ökologische Auflagen bei der Verpachtung gemeindeeigener Flächen, wie z. B. das Pflanzen von Hecken gegen die Bodenerosion und breitere Blühstreifen entlang der Felder als Nahrung für Insekten; Bio-Betriebe sollen dabei vorrangig behandelt werden
  • mehr Unterstützung für Landwirt*innen bei der Umstellung auf Biolandbau und damit einhergehend – nach dem Prinzip „öffentliches Geld für öffentliche Leistung“ – eine bessere Honorierung von Maßnahmen für mehr Biodiversität, Boden- und Gewässerschutz; eine Verlängerung der Pachtzeiten hilft, damit mehr Bauern die Umstellung auf ökologischen Landbau angehen können
  • die Durchsetzung einer pestizidfreien Landwirtschaft in Naturschutzgebieten sowie in deren direktem Umfeld
  • die Rückgewinnung von Wegrainen entlang der Feldwege, womit ein wichtiger Beitrag zur Biotopvernetzung geleistet werden kann
  • die Unterstützung der Direktvermarktung (Wochenmärkte, Hofläden, solidarische Landwirtschaft), um regionale Landwirt*innen zu stärken; in diesem Zusammenhang soll der Aufbau eines Ernährungsrats – wie schon in vielen anderen Städten im Krefelder Umfeld geschehen – unterstützt werden
  • eine Erhöhung des Anteils von möglichst regional erzeugten Biolebensmitteln in städtischen Einrichtungen
  • die Durchsetzung eines generellen Pestizidverbots auf innenstädtischen Flächen inklusive Kleingartenanlagen, um die grünen Inseln im Inneren Krefelds zu schützen
  • die deutliche Ausweitung von Kontrollen in lebensmittelverarbeitenden Betrieben
  • die Förderung von Bildungsangeboten in den Bereichen Ernährung, Energiesparen, Müllvermeidung und sonstiger Umweltbildung; Einrichtungen, die schon aktuell einen solchen Wissenstransfer ermöglichen (z.B. das Umweltzentrum, Mitmachbauernhof), sollen erhalten und weiter ausgebaut werden

Energie – regenerativ & sparsam

Der sparsame Umgang mit Energie, wie mit jeder anderen Ressource auch, ist der beste Klimaschutz, insbesondere, wenn parallel der Ausbau regenerativer Energien vorangetrieben wird. Auch und vor allem bei städtischen Einrichtungen müssen durch das Gebäudemanagement Maßstäbe gesetzt werden, um einerseits den CO2-Ausstoß zu verringern und andererseits durch geringeren Energieverbrauch Kosten sparen zu können.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Förderung alternativer Energieversorgungsstrukturen wie z.B. genossenschaftlich getragene, dezentrale Projekte
  • konsequentes Energiesparen in städtischen Gebäuden, indem die Roadmap der deutschen Energieagentur umgesetzt wird
  • ein breites Beratungsangebot zum Thema Sanierung und Energiesparen zusammen mit freien Energieberater*innen, der Verbraucherzentrale und den Stadtwerken
  • den massiven Ausbau von Photovoltaik auf kommunalen Flächen und Liegenschaften
  • die Nutzung innerstädtischer Dachflächen zur Energiegewinnung und die Vereinfachung entsprechender Antragsverfahren
  • den dezentralen Ausbau des von der Müllverbrennung gespeisten Krefelder Fernwärmenetzes, das noch enormes, bisher zu einem großen Teil ungenutztes Potenzial aufweist; Ziel ist es, mehr als die momentan 8.000 Krefelder Haushalte mit Wärme versorgen zu können

Luft und Wasser schützen, Lärm reduzieren

Krefeld war und ist ein Industriestandort mit einer dicht bebauten Innenstadt nebst hohem Verkehrsaufkommen und direkter Nähe zu Autobahnen. Aufgrund dieser Konstellation ist sowohl die Verbesserung der Luftqualität, die Verminderung von Lärm und der Schutz des Wassers eine Aufgabe, die nur gelöst werden kann, wenn ganzheitlich gedacht wird und in vielen Bereichen die richtigen Schritte eingeleitet werden. Viele Stellschrauben finden sich im Bereich der Mobilität, die sowohl die Luftqualität als auch das Lärmaufkommen maßgeblich beeinflussen kann. Aber auch die Verwaltung kann ihren Teil beitragen, indem sie  z.B. die Programme und Aktionspläne zu Lärmreduzierung und Luftreinhaltung vorantreibt und das Krefelder Trinkwasser, welches aus Grundwasser gewonnen wird, vor Schadstoffen aus Altlasten, Abwasser und undichten Kanälen schützt.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die konsequente Umsetzung und transparente Auswertung des Luftreinhalteplans
  • die zeitnahe Verabschiedung des seit vielen Jahren in Arbeit befindlichen Lärmaktionsplan (Stufe 3), um entsprechende Maßnahmen zur Lärmminderung daraus ableiten zu können
  • die rechtzeitige Entwicklung von Konzepten zum Schutz der Bürger*innen im Zuge der geplanten Erweiterung der A57, bei der es während der Bauarbeiten zu einem verstärkten Verkehrsaufkommen durch Umfahrungen sowie zu einer höheren Lärmbelastung kommen wird
  • die kontinuierliche Erfassung und Sanierung der Altlastenstandorte und die Umsetzung der Informationspflicht für Bauherren bei Altlastenverdachtsflächen
  • verstärkte Kontrollen von Industrie und Betrieben, die mit wassergefährdenden Stoffen arbeiten, und eine nach Schmutzfracht gestaffelte Abwassergebühr
  • die Vermeidung von Bebauung und Ausweisung von Industrie- und Gewerbegebieten in unmittelbarer Nähe von Trinkwasserschutzzonen

Abfall vermeiden und Rohstoffe zurückgewinnen

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, mit den uns zur Verfügung stehenden Rohstoffen sorgsam umzugehen und so auch kommenden Generationen ein annehmliches Leben zu ermöglichen. Die Grundlage bildet „Reuse – Reduce – Recycle“, d.h. grundsätzlich sollten Dinge wiederverwendet und die Menge an Dingen in unserem Leben kritisch hinterfragt werden; sofern ein Gegenstand tatsächlich nicht mehr reparierbar ist, sollte er in seine Komponenten zerlegt werden, um diese erneut nutzen zu können.. Die bisher vorherrschende Praxis besteht allerdings aus vielen kaum zu reparierenden Produkten und Einwegverpackungen.

Die große Masse der Abfälle wird auf die eine oder andere Art verbrannt, nur ein Bruchteil wird tatsächlich als gleichwertiger Rohstoff zurückgewonnen. Zudem liegen in Krefeld die Abfallmengen sogar deutlich über denen vergleichbarer Kommunen. Es wird weniger Müll getrennt gesammelt (Glas, Papier, Bioabfälle) und als Folge dessen viel verbrannt. Die konsequente Ausrichtung auf Rohstoffrückgewinnung sollte auch für Bauprojekte gelten, bei denen oft enorme Mengen nicht wiederverwertbarer Baustoffabfälle anfallen. Die Kreislaufwirtschaft bietet auch in der Bauindustrie bereits gute Lösungen an.

Müllverbrennung ist zwar besser als die alleinige Deponierung von Müll, aber auch die Müllverbrennungsanlage hinterlässt enorme Mengen Schlacken, die auf die Deponie kommen – 2011 waren das über 70.000 t. Sie trägt außerdem durch ihre Emissionen und durch die Vernichtung von verwertbaren Rohstoffen zur Belastung unserer Umwelt bei.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Umstellung auf Mehrwegsysteme in städtischen Institutionen
  • die Integration eines Müllvermeidungsgebots in städtische Auftragsvergaben, einschließlich der Bewertung der Reparierbarkeit von Gegenständen bei der Beschaffung
  • die Einrichtung weiterer Repair-Cafés, da das herkömmliche Recycling von Elektrogeräten weitgehend auf einer rein stofflichen Verwertung der Produkte basiert und somit die  Reparatur solcher Geräte sinnvoller erscheint
  • eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, Abfallberatung und – erziehung, denn nur so können wir alle dazu beitragen, dass die Rohstoffe, die durch unsere Hände gehen, verantwortungsvoll behandelt und anschließend zurückgewonnen werden können
  • die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in kommunalen Einrichtungen
  • die Einführung einer Wertstofftonne, damit künftig alle Kunststoffe getrennt vom Restmüll gesammelt werden können; es ist nicht nachvollziehbar, dass Kunststoffverpackungen in der Gelben Tonne getrennt gesammelt werden, anderer Kunststoffmüll jedoch in die Restmülltonne gehört
  • mindestens einen weiteren Wertstoffhof im Westen der Stadt und häufigere Besuche des Schadstoffmobils zu günstigen Uhrzeiten, da die oft undurchschaubaren und komplizierten Sammelsysteme für Elektronikschrott und Sondermüll Bürger*innen dazu verleiten können, diese Müllarten unsachgemäß am Wegesrand abzuladen oder aber im Restmüll zu entsorgen
  • die häufigere Leerung der Glas- und Papiercontainer vor allem in der  Innenstadt
  • die Rückgewinnung möglichst vieler der in den in Krefeld erzeugten Müllströmen enthaltenen Rohstoffe über moderne Sortierverfahren; Sperrmüll landet beispielsweise nach wie vor unsortiert in der Müllverbrennungsanlage.
  • die Einarbeitung der Vorsortierung der Abfälle und damit eine Verringerung der Verbrennung noch verwertbarer Stoffe in das neue Abfallwirtschaftskonzept der Stadt

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Krefelder Mobilitätswende

Von der “autogerechten” zur “menschengerechten” Stadt

Die Krefelder*innen erwarten von ihrer Stadt eine hohe Lebensqualität: Dazu gehören neben vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und ausreichend bezahlbarem und attraktivem Wohnraum ein funktionierender öffentlicher Nahverkehr inklusive Park-and-Ride-Stellflächen, eine vernünftige Fahrrad- und Fußwege-Infrastruktur und ein durchdachtes Parkraummanagement. Die Annahme, dass das Auto immer Vorrang haben muss, mindert Krefelds Potenzial, eine lebendige, fußgänger- und fahrradfreundliche Großstadt zu sein. Krefeld soll nicht autogerecht sein, sondern menschengerecht! Die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, Mobilität neu zu denken und besser zu organisieren, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu erhalten und zu verbessern.

Dazu bedarf es einer konsequenten Verkehrswende hin zu sicherer und ökologischer Mobilität für alle, mit geringerer Luft- und Lärmbelastung und weniger Staus. Wir setzen uns für eine gesündere Stadtluft und ein besseres Stadtklima durch die Begrünung nicht benötigter Verkehrsflächen ein und sind der „Vision Zero“ verpflichtet – einer Zukunft ohne Tote oder Schwerverletzte im Straßenverkehr.

Darüber hinaus hat Verkehrssicherheit für uns Grüne absolute Priorität. Sie soll durch einen schnellen Ausbau der sicheren Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr, eine flächendeckende Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und eine Verbesserung der Ampelsteuerungen deutlich verbessert werden. Wir unterstützen stadtweite Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wie Begegnungszonen und „Shared Spaces“, d.h. gemeinsam genutzte Räume, weil wir wollen, dass sich Menschen auf Straßen und Plätzen gerne aufhalten. Dafür braucht es eine neue Verteilung der Verkehrsflächen. Breite Gehsteige, Begrünung, Fahrradstellplätze und Radwege sind ebenso wichtig wie der Vorrang für den öffentlichen Nahverkehr.

In einem menschengerechten Krefeld der Zukunft wird es Autos geben, jedoch werden sie emissionsarm und leiser fahren, meist mit anderen geteilt werden und nur in den dafür vorgesehenen Zonen parken. Vom Busfahrplan über die Fahrradbox bis hin zum Carsharing werden die Verkehrsmittel benutzerfreundlich miteinander verknüpft sein. Wir fordern dazu die Entwicklung einer Mobilitätsapp durch die Stadt Krefeld. Dann werden private KFZ für einen schnellen Besuch der Innenstadt praktisch überflüssig. Krefeld muss außerdem eine aktivere Rolle bei der Nutzung von neuen Technologien z.B. in der Verkehrssteuerung, bei der Parkraumorganisation und im Wirtschaftsverkehr  einnehmen.

Radverkehr 

Aktuell legen die Krefelder*innen rund 20 % der Wege mit dem Rad zurück – wir möchten die Bedingungen schaffen, um diesen Wert wie z.B. in Utrecht oder Groningen bis 2030 auf mindestens 30% zu steigern. Es muss möglich sein, dass alle Menschen sicher auf dem Rad unterwegs sein können, sei es auf dem Schulweg, mit dem E-Bike zum Einkaufen in die Stadt oder auf schönen Touren durch Krefelds Grüngürtel.

Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die beschleunigte Reparatur und Sanierung der z.T. maroden Fahrradinfrastruktur in unserer Stadt

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die sukzessive Erhöhung der Mittel für den Ausbau und die Sanierung der Radinfrastruktur
  • die systematische Erfassung von Radwegemängeln und die Erstellung einer Prioritätenliste für Sanierungsmaßnahmen
  • zusätzliches Personal im Planungsbereich, damit die Rad-(Wege)Infrastruktur konsequent weitergedacht und Bestandteil eines jeden Planungsvorhabens wird und keine Straßen mehr ohne die Berücksichtigung von Radverkehr gebaut oder saniert werden
  • den Ausbau und die – analog zu den KFZ-Fahrbahnen – regelmäßige Reinigung von Fahrradachsen und eines Fahrradstraßennetzes auch für Schulwege und Gewerbegebiete
  • die Öffnung aller Einbahnstraßen in beiden Richtungen für Fahrräder, ggf. durch Reduktion der Autoparkplätze
  • die Optimierung und Begrünung der Fahrradstraßen zur Attraktivitätssteigerung sowie als städtebaulicher Impuls
  • den Ausbau der Krefelder Promenade und regionaler Radverbindungen mit den benachbarten Kommunen Willich, Meerbusch, Duisburg, Kempen, Venlo
  • breite und baulich vom motorisierten Verkehr getrennte Fahrradspuren auf der Fahrbahn („protected bike lanes“)
  • eine möglichst flüssige Radverkehrsführung durch entsprechende Ampelschaltungen und den „Grünen Pfeil“ für Radfahrer*innen beim Rechtsabbiegen
  • verbesserte, wetter- und diebstahlgeschützte Bike & Ride Anlagen und mehr Abstellplätze
  • die Errichtung von Fahrradstellplätzen auf umgewidmeten Autoparkplätzen, um dadurch mehr Platz auf Gehwegen zu schaffen
  • den Aufbau eines Leihradsystems für die Stadt Krefeld

Fußverkehr

Zu Fuß zu gehen ist die nachhaltigste Form der Mobilität. Obwohl der Fußverkehr mehr als ein Fünftel des innerstädtischen Verkehrs ausmacht, wird er als eigene Form der Mobilität immer wieder übergangen.

Wir Grüne wollen den Fußverkehr stärken und wiederbeleben und ihm in der Verkehrsplanung mehr Bedeutung verschaffen. Dazu brauchen wir durchgängige und attraktive Wegeverbindungen mit viel Grün, die Menschen dazu einladen, zu Fuß zu gehen; ebenso braucht es häufige Querungsmöglichkeiten ohne lange Wartezeiten.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • ausreichend breite Gehwege, auch für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren
  • mehr barrierefreie Straßenquerungen, auch als Zebrastreifen
  • die Verbesserung der Ampelschaltungen zum stressfreien Überqueren der Straße
  • die Sicherung und Ausweitung bestehender Fußgängerzonen
  • mehr Quartiersprojekte zur Verbesserung der Nahmobilität in den Stadtbezirken 
  • eine gute Beschilderung und Beleuchtung auch für Fußwege

Nah- und Fernverkehr

Ohne einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr gibt es keine Verkehrswende in Krefeld. Wir brauchen ein gut ausgebautes, sinnvoll vernetztes und emissionsarmes ÖPNV-System. Das beinhaltet gute Takte der Linien auch nachts, Barrierefreiheit, attraktive Preise, Sicherheit und Sauberkeit.

Mobilität ist für uns ein Grundrecht, welches nicht am Geldbeutel scheitern sollte. Wir setzen uns langfristig für einen ticketlosen Nahverkehr ein und wollen kurzfristig ein günstiges Jahresticket für Krefeld und ein 365€ Jahresticket für den VRR-Bereich.

Beim Fernverkehr wird Krefeld seiner Funktion als Oberzentrum bei weitem nicht gerecht. Die täglich einmalige IC-Direktverbindung nach Berlin kann die sonstige Abkopplung vom Fernverkehr nicht kompensieren. Das gilt in besonderem Maße, da auch komfortable Verbindungen in die Region von Pendler*innen schmerzlich vermisst werden. Wir setzen uns deshalb für eine bedarfsgerechte und damit deutlich größere Berücksichtigung Krefelds bei der Netzplanung ein.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • Echtzeitdatenübermittlung von Bus und Bahn, Vernetzung von Car- und Bike-Sharing, Bezahlen – alles aus einer App
  • den Ausbau des Straßenbahnnetzes mit einer Verlängerung der Linie 044 in Hüls, einer Linie in den Krefelder Norden und einer Anbindung nach Willich
  • die Verbesserung der Verbindungen zwischen den Stadtteilen auch mit der Integration von „on-demand-Verkehren“
  • den Bau einer multimodalen Mobilitätsstation am Hauptbahnhof sowie den Ausbau sicherer Fahrradabstellanlagen und Sharingangeboten an Haltestellen
  • die Verbesserung der Fahrradmitnahme im ÖPNV
  • eine bessere ÖPNV-Erreichbarkeit von Gewerbegebieten
  • eine Anbindung an den RRX und eine Taktverdichtung der Linien RE7 und RE10 mit weiteren Haltepunkten
  • eine Anbindung an das S-Bahnnetz
  • die Beschleunigung des ÖPNV durch Abbiegeverbote für KFZ
  • ein günstigeres Cityticket
  • die weitere Verbesserung der Taktfrequenzen der Linie U70/76 nach Düsseldorf
  • eine Fernverkehrsachse Aachen-Mönchengladbach-Krefeld über das Ruhrgebiet nach Berlin oder Hamburg sowie eine Verbindung mit Venlo
  • den bedarfsgerechten Ausbau des Anschlusses Krefelds vor allem an das europäische Fernbusnetz

Warenverkehr

Wir wollen den Einzelhandel vor Ort u.a. durch die Aufwertung der Innenstadt fördern. Dennoch wächst der Online-Handel stetig. Für das folgende Logistikaufkommen beider Handelszweige brauchen wir intelligente, integrierte und umweltschonende Logistik-Systeme.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • ein Logistikkonzept für die Stadt Krefeld, in dem neben dem Straßengüterverkehr auch der Güterverkehr auf Schiene und Schiff mitgedacht wird
  • geteilte Abholstationen und Mikrodepots sowie Warenverkehr durch Lastenräder und E-Kleintransporter
  • die Förderung von Lastenrädern für Privatleute und Kleinbetriebe (z.B. Pizzalieferant*innen)
  • die Umrüstung des städtischen Fuhrparks auf LKW mit Abbiegeassistenten

Autoverkehr

In der Stadt werden Autos durchschnittlich eine Dreiviertelstunde pro Tag bewegt. Den Rest der Zeit parken sie – meist so gut wie gratis und auf Flächen, die der Allgemeinheit gehören. Diese Flächen können stattdessen für Erholungszonen, Busspuren oder Fahrradstraßen genutzt werden. Eine Strategie für eine neue Verteilung stellt ein Parkraummanagement dar. Wenn die Autos fahren, wollen wir durch Geschwindigkeitsbegrenzungen sowohl die Luft- und Lärmbelastung als auch die Unfallgefahr verringern.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Entschleunigung des Verkehrs durch Tempo 30 zur Sicherheit schutzbedürftiger Verkehrsteilnehmer*innen
  • Quartiersparken und die Öffnung von Stellplätzen Gewerbetreibender für Anwohner*innen
  • die Vermeidung von Parksuchverkehr durch Reservierung eines Parkplatzes per App
  • den konsequenten Ausbau von Park & Ride-Plätzen
  • eine attraktivere und bessere Nutzung des Raums in Parkhäusern
  • die Verstärkung von Kontrollen in der Stadt, insbesondere bei widerrechtlichem Parken z.B. auf Gehwegen und Plätzen
  • eine Neuaufteilung des Verkehrsraums zugunsten des öffentlichen Verkehrs, der Radfahrer*innen und der Fußgänger*innen; bei der Neugestaltung von Straßen soll der öffentliche Raum vom Gehweg aus geplant werden (z.B. St.-Anton-Str., Kölner Straße)
  • die autoreduzierte Innenstadt ohne Durchgangsverkehr: Mit Ausnahmen für Bürger*innen mit eingeschränkter Mobilität, Anwohner*innen, Lieferverkehr und Sozialdienste sollte innerhalb der Ringe sukzessive der KFZ-Verkehr reduziert werden
  • keine Straßenneubauprojekte für die nächsten Jahre, stattdessen Aufstockung der Mittel für die Erneuerung und Instandhaltung von Straßen

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Stadt ist Heimat

Unsere Stadt ist die Heimat für Menschen aller sozialer Schichten und Altersgruppen, aus verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichen Lebensweisen und -planungen. Sie muss den unterschiedlichen Bedürfnissen nach Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Bildung, Freizeitgestaltung und Erholung gerecht werden. Vor dem Hintergrund, dass unsere Bevölkerung immer älter und vielfältiger wird, die soziale Spaltung der Gesellschaft zunimmt und Wohnraum immer teurer wird, stehen wir vor großen Herausforderungen. Es bedarf in Krefeld einer integrierten Stadtentwicklungspolitik, die sowohl soziale als auch ökologische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Die Voraussetzungen sind gut, denn Krefeld ist eine grüne Stadt – mit knapp 27.000 Stadtbäumen und einem doppelten Grüngürtel besitzen wir ein unschätzbares Erbe, das es zu erhalten gilt.

Einwohnerzuwachs ohne Verbrauch natürlicher Flächen

Wir müssen Stadtplanung anders angehen, wenn wir unsere Einwohnerzahl halten oder erhöhen wollen, ohne die natürlichen Ressourcen wie Landschaft, Erholungsgebiete, Grün- und Ackerflächen weiter aufzubrauchen. Denn nur so können wir Lebensqualität in der ganzen Stadt schaffen. Die bisherige Wohnungsbaupolitik – flächenintensive Einfamilienhaus-Siedlungen auf der grünen Wiese – darf so nicht weiter betrieben werden.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • Wohnungsbau ohne neue Flächenversiegelung, um die noch bestehenden natürlichen Flächen zu erhalten und zu schützen und den dramatischen Rückgang unserer Tier- und Pflanzenwelt aufzuhalten – Fischeln Süd-West und Hüls Süd-West lehnen wir ab
  • Flächenrecycling zur Schaffung neuer bezahlbarer Wohnungen – eine kluge Planungs- und Baupolitik schafft auf brach liegenden Flächen mit attraktiven Konzepten mehr Wohnungen, ohne dabei grüne Lungen zu zerstören oder das Stadtleben unerträglich zu machen; daher unterstützen wir Projekte wie die Umgestaltung der ehemaligen Kaserne Kempener Allee
  • die Förderung von Neubauprojekten und die Reaktivierung von Wohnraum in der Innenstadt, um das große Potenzial an bestehender Infrastruktur zu nutzen
  • den Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für ökologische Sanierungen, Finanzierung und Neubau; um dem Leerstand vieler Wohnungen und Gewerbeobjekte entgegenzuwirken, muss die Stadt als Akteurin viel stärker in Erscheinung treten und Eigentümer*innen mit heruntergekommenen Immobilien zum Handeln bewegen
  • die Gründung einer „Innenstadtentwicklungsgesellschaft“, mit der die Stadt selbst Gebäude erwerben und an Mieter*innen weitergeben kann, die ihre Wohnungen nach bestimmten Qualitätsvorgaben in Eigenleistung sanieren und beziehen

Stadtentwicklung im Klimawandel

Im Zuge des voranschreitenden Klimawandels müssen wir wesentlich umsichtiger bei neuen Bauprojekten vorgehen, insbesondere wenn es sich um Nachverdichtungen handelt. Auch bei uns in Mitteleuropa heizen sich inzwischen in Sommermonaten die Innenstädte stark auf. Die üblicherweise verwendeten Baumaterialien wie Beton, Ziegel, Bitumen und Asphalt speichern die Hitze und strahlen sie an die Umgebung ab. Hitzeinseln entstehen, deren hohe Temperaturen nicht selten zu gesundheitlichen Problemen bei den Bewohner*innen führen. Doch es gibt längst alternative Strategien.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • neue Wege, um die Innenstädte vor Überhitzung schützen, z.B. durch die Verwendung alternativer Baustoffe wie Holz oder den Erhalt von Frischluftschneisen – das senkt die Temperatur in der City
  • mehr Vegetation in der Stadt: Begrünungen wirken positiv auf Stadtklima, Temperatur, Luftverschmutzung und Lärm und bieten unserer bedrohten Insektenwelt Nahrung; deshalb fordern wir bei allen Neubauprojekten eine verbindliche Gebäudebegrünung und setzen auf Förderprogramme zur freiwilligen Begrünung von Fassaden und Höfen, die die Stadt bezuschusst
  • ein neues Grünkonzept der Verwaltung – Bäume im Straßenraum beschatten, kühlen, filtern und erfreuen, sie erhöhen sogar den Wert der angrenzenden Immobilien; Auswahl, Raum und Bewässerung müssen neu gedacht, und konsequent umgesetzt werden
  • die Berücksichtigung des Stadtklimas schon in der Planung: Wir wollen eine standardisierte Mikrosimulation aller geplanten größeren Bauwerke innerhalb der Stadt festlegen
  • die Begrünung öffentlicher Gebäude und deren Erstellung nach klimagünstigen Bauformen; die Stadt Krefeld muss mit ihren Gebäuden Vorbild und Vorreiterin sein 
  • die Entsiegelung von Parkflächen in der Innenstadt mit anschließender Begrünung

Schöne Stadt fördern – Vitale Quartiere schaffen

Auch in Krefeld identifizieren sich die Bürger*innen oft mit dem ästhetischen Eindruck ihrer Stadt. Historische Bauwerke, öffentliche Räume, die zum Verweilen einladen, begrünte Straßen und ansprechende Architektur sind Qualitäten, die von jedem Menschen bewusst oder unbewusst geschätzt werden. Die Lebendigkeit und Anziehungskraft von Quartieren stehen im engen Zusammenhang mit diesem ästhetischen Eindruck und der Vielfalt ihrer Nutzungen.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • eine breit angelegte städtische Kampagne für private Immobilienbesitzer*innen, um ihnen nach dem Auslaufen des “Stadtumbau West”-Programms Förderprogramme nahezulegen und die strategische Aufwertung der Innenstadt fortzusetzen
  • spezielle Subventionsprogramme zum Ankauf von Stadthäusern, um jungen Familien Alternativen zum teuren Eigenheim auf der grünen Wiese zu bieten. Mit einem solchen Programm „Jung kauft Alt“ wollen wir u.a. auch eine soziale und gesellschaftliche Durchmischung der Innenstadt erreichen und die Investitionsfreudigkeit dort ankurbeln
  • ein Förderprogramm zur schnellen Beseitigung von Schmierereien und Vandalismus an Gebäudefronten
  • die Schaffung anziehender Quartiere mit kurzen Wegen, um die Innenstadt für alle Altersstufen und Zielgruppen als Wohnort attraktiv zu machen und dem seit Jahrzehnten andauernden Ladensterben mit der damit einhergehenden Monotonisierung und Verödung der Innenstadt entgegenzuwirken; mit Start-up-Hilfsprogrammen für Kleinunternehmer*innen, Kreative, Handwerker*innen und Initiativen für alternative Wohnformen können sich leerstehende Einkaufsstraßen zu neuen attraktiven, vielleicht auch alternativen Zentren entwickeln, wo gewohnt, gearbeitet, verkauft und gekauft wird
  • mehr Werbung für Krefeld, um sowohl Neubürger*innen als auch Gewerbeansiedlungen – auch unter dem Gesichtspunkt der “Grünen Stadt” – zu gewinnen
  • eine grundsätzliche Prüfung von Dach- sowie Fassadenbegrünung bei städtischen Neubauten und Neuerrichtungen von Bus- und Bahnhaltestellen
  • ein Pilotprojekt einer Bürger*innenanleihe bei einem Großprojekt von gesamtstädtischer Bedeutung

 Stadt der erneuerbaren Energien

Im Hinblick auf die Erreichung der Klimaschutzziele liegen bei den 119.500 Krefelder Privathaushalten die größten Einsparpotenziale im Bereich der Wärmeerzeugung und der energetischen Sanierung. Neben Maßnahmen zur Energieeinsparung kann der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Installation von Windkraftanlagen auf unserem Stadtgebiet ist durch die Abstandsregelungen nicht vielversprechend, aber wir haben ein großes Potenzial an Stromerzeugung durch Photovoltaik, das wir bisher kaum nutzen.  

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • für die verstärkte Nutzung des Sonnenstrompotentials auf unseren Dächern; mit einer intensiven Beratungsoffensive und Unterstützung der SWK wollen wir sie von bisher nur 3% auf 10 % steigern und Krefeld so zur Sonnenstadt machen
  • den sukzessiven Ausbau und die Ausstattung der städtischen Dächer mit Photovoltaik, nicht zuletzt um die eigene Energiebilanz zu verbessern und Kosten einzusparen
  • mehr Unterstützungsangebote für Eigentümer*innen, die ihr Haus energetisch sanieren wollen, um Krefelds CO2-Bilanz zu senken und Energiekosten zu sparen; Sanieren ist Klimaschutz
  • Sanierungs-Programme und die klimafreundliche Modernisierung städtischer Immobilien
  • mehr Gestaltungssatzungen: So lassen sich nicht nur Schotter-Vorgärten und sterile Gärten bei Neubauten verhindern, sondern auch ein hoher Grad an erneuerbaren Energien und Klimafreundlichkeit z.B. durch die Festschreibung von Fernwärme, einheimischen Hecken und Dachbegrünungen fördern

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Sozialer Zusammenhalt

Wir GRÜNE setzen uns für eine sozial gerechte Gesellschaft ein, in der jeder Mensch teilhaben kann, vor Armut geschützt ist und selber über sein Leben bestimmen kann. Sanktionen bei Hartz IV und Sperrungen der Stromanschlusses wollen wir Krefelder Grüne beenden. Statt auf Sanktionen wollen wir eine individuelle Beratung und Förderung auf Augenhöhe. Die Menschen brauchen Unterstützung, Anerkennung und gute Beratungsangebote.

Krefeld braucht den Zusammenhalt über alle gesellschaftlichen Gruppen hinweg und muss die Teilhabe aller Bürger*innen am gleichberechtigten und kulturellen Leben ermöglichen. Das erfordert ein soziales Netz, das Menschen in Notsituationen effektiv stützen kann. Das soziale Netz in Krefeld funktioniert so lange, wie die Stadt von freien und konfessionellen Trägern und den zahlreichen Beratungsstellen bei ihren Pflichtaufgaben unterstützt wird. Die freien und konfessionellen Träger arbeiten deshalb so erfolgreich, weil sie einerseits weltanschaulich gebundene Personen direkter ansprechen und andererseits eigene freiwillige Helfer*innen, Unterstützerkreise und Stiftungen für das soziale Netz mobilisieren. Wir brauchen gerade in diesen Bereichen eine Stärkung des ganzen sozialen Netzes und eine finanzielle Stärkung der sozialen Träger, denn wir stehen  hinter dem Subsidiaritätsprinzip und wollen die bunte Trägerlandschaft in Krefeld beibehalten und unterstützen.

Krefeld für den demografischen Wandel fitmachen

Der demografische Wandel beschert auch Krefeld einen immer größeren Anteil älterer Bürger*innen mit eigenen Anforderungen an z.B. Wohnen, städtische Dienstleistungen und soziale Teilhabe. Wir müssen diese Anforderungen zunehmend stärker berücksichtigen und altersgerechtes Wohnen und Leben ermöglichen.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Erstellung eines Gesamtkonzepts „Demografischer Wandel“ für Krefeld
  • eine feste Quote an altersgerechtem Wohnraum im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus, idealerweise mit hohem Mehrgenerationenanteil
  • die Förderung von Mehrgenerationenprojekten z.B. durch planerische Unterstützung oder Vermittlung günstiger Kredite
  • die Zusammenführung von Jung und Alt (z.B. Patenschaften von Kindern und Senioren aus Altenheimen), sobald die Corona-Krise dies wieder erlaubt
  • die Sicherstellung der Nahversorgung wie z.B. Lebensmitteleinzelhandel, Ärzte oder ÖPNV-Anbindung  in den Quartieren
  • den Ausbau der Werbung für Pflegeberufe und den Ausbau der Ausbildungsplätze im sozialen Bereich

Quartiersarbeit und Ehrenamt

Quartiere sind das lokale Lebensumfeld der Krefelder*innen und tragen ganz erheblich zu Lebensqualität und sozialem Zusammenhalt in der Stadt bei. Krefeld muss die Quartiere stärken und mit Leben füllen. Hier gilt es, Eigeninitiative und ehrenamtliches Engagement zu fördern sowie Räume und Möglichkeiten zu schaffen, in denen sich Stadtteilleben entfalten kann.

Das Hauptaugenmerk soll auf die Quartiere gelegt werden, in denen viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen, Familienformen und Altersstufen auf engem Raum zusammenleben. Hier wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass ein positives soziales Klima entsteht, in dem gern gelebt wird, Investitionen gedeihen und neue Bewohner*innen, Einzelhändler*innen und Selbständige sich ansiedeln wollen. 

Nicht nur in der Quartiersarbeit sind freiwillig Aktive eine starke Säule des Miteinanders, die eine Gesellschaft bereichern und zugleich stabilisieren. Gerade in Situationen wie der aktuellen Pandemie sind sie unentbehrlich und benötigen gleichzeitig Unterstützung, weil in der Krise mehr Menschen hilfsbedürftig sind und die gewohnten Wege der Zusammenarbeit versagen.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • eine aktive Quartiersarbeit durch die Stadt mit konkreten Zielen, Initiativen und Veranstaltungen für die Stadtteile, in denen der Zusammenhalt besonders gefördert werden soll
  • die Unterstützung von Eigeninitiativen in den Stadtteilen durch materielle und logistische Unterstützung wie z.B. die stärkere Bereitstellung städtischer Räume für Stadtteilveranstaltungen
  • eine städtische Koordinationsstelle zur Unterstützung der Ehrenamtler*innen, aktuell z.B. mit Schutzmasken für die Tafel sowie einem Ort, Raum und Interieur für den Austausch und die Planung weiterer Projekte

Wohnungslosigkeit

Wohnungslosigkeit ist ein gesamtstädtisches Problem: Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und eine deutliche höhere Quote von gefördertem Wohnungsbau, um auch Menschen mit geringem Einkommen eine Chance auf dem Wohnungsmarkt zu geben.

Das Angebot der Krefelder Wohnungslosenhilfe ist gemeinsam mit der Diakonie, der Caritas und privaten Initiativen gewachsen. Die nun angedachte Unterbringung von Wohnungslosen in einer städtischen Immobilie kann jedoch nur eine Zwischenlösung sein. In der nächsten Wahlperiode muss ein neues Konzept für eine Notschlafstelle mit langfristiger Perspektive entwickelt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in der Notschlafstelle Doppelzimmer zum Standard werden.

Einrichtungen und Anlaufstellen wie die Bahnhofsmission oder die Emmaus-Gemeinschaft wollen wir erhalten und unterstützen. Dabei soll der Fokus auf den langfristigen Erhalt der Einrichtungen gerichtet werden.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Neukonzeptionierung der Krefelder Notschlafstellen mit einer möglichst barrierefreien Unterbringung von maximal zwei Personen pro Raum
  • eine besondere Notschlafstelle für wohnungslose Frauen*
  • den Erhalt und die Förderung von Anlaufstellen für Wohnungslose

Drogenabhängigkeit und Drogenkonsum

Menschen mit einer Suchtgeschichte haben ihre Treffpunkte und Lebensräume in der Innenstadt. Es gilt, auch diesen Menschen in Abhängigkeit und Not mit Respekt zu begegnen, zumal jeder durch Schicksalsschläge selbst oder über Freund*innen und Familie betroffen sein könnte. Bisher stehen repressive Maßnahmen mit hohem Kostenaufwand und eine Geschichte ineffektiver und unkoordinierter Vertreibung der Szene neben einer Suchthilfe mit hoher Akzeptanz und anderen Hilfeangeboten wie dem Medimobil, welche den Menschen unkompliziert helfen. Respekt und Unterstützung verdienen aber auch Anwohner*innen, Geschäftsleute und Betreibende von öffentlichen Einrichtungen in der Nähe solcher Szenetreffs.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für: 

  • die Einrichtung eines sicheren Drogenkonsumraums in zentraler Lage mit ausreichenden Beratungsangeboten
  • die Einhaltung von Mindeststandards für den aktuellen Szenetreffpunkt mit Toilette, witterungsunabhängiger Aufenthaltsmöglichkeit, Platzreinigung, Begleitung durch Streetworker*innen und Kontrollen durch den Ordnungsdienst
  • die Beibehaltung und Förderung des Angebots des Medimobils mit regelmäßigem Austauschangebot für neue Spritzen und Wundversorgung
  • Drogen-Checks in Clubs, um dort Drogen analysieren und über die konkreten Gefahren beim Konsum aufklären zu können, wie sie in anderen Kommunen bereits erfolgreich praktiziert werden            

Außerdem wirken wir auf Landes- und Bundesebene weiterhin für eine Legalisierung von Cannabis in zertifizierten Ausgabestellen unter Einhaltung von Jugendschutz und Präventionsmaßnahmen hin.

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Inklusion – Teilhabe für alle überall

Für uns Grüne bedeutet Inklusion, dass jeder Mensch zur Stadtgesellschaft gehört. Dieses Menschenrecht ist in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben und soll die Teilhabe am sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Leben für alle garantieren. Das wird in Krefeld nicht konsequent umgesetzt. Die Mobilität und die Nutzung des öffentlichen Raums sind eingeschränkt: Menschen mit Behinderungen können sich nicht frei bewegen und die Interaktionsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Behinderung ist begrenzt. Kinder mit Behinderungen wachsen wegen Barrieren im Schul- und Jugendhilfesystem häufig in einer Parallelwelt auf und sind viel zu oft von regulären Bildungsstätten und später vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Wir Grüne wollen das ändern und eine vollständige und konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Krefeld erreichen.

 Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die vollständige Barrierefreiheit des öffentlichen Nahverkehrs, öffentlicher Plätze und städtischer Einrichtungen
  • ein ausreichendes Angebot an Parkplätzen für Menschen mit Mobilitätseinschränkung
  • mehr Angebote für Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt
  • Öffentlichkeitsarbeit zum Abbau der Barrieren in den Köpfen, denn immer noch verhindern zu viele physische Barrieren, dass Menschen mit Behinderung  gleichberechtigt am Leben teilnehmen; so kann erreicht werden, dass mehr Wohnungen,  Geschäfte, Arztpraxen, Freizeitstätten, Verkehrsmittel etc. so eingerichtet werden, dass  Menschen mit einem Rollstuhl oder anderen Hilfsmitteln gut zurechtkommen
  • Informationsbereitstellung der Stadt Krefeld in leichter Sprache
  • die Einführung von Dolmetschung bei Behördenbesuchen, ergänzt durch die Anschaffung mobiler Induktionsschleifen für Menschen mit Hörbehinderung
  • die Erarbeitung eines kommunalen Inklusionsplans mit öffentlicher Beteiligung
  • mindestens einen inklusiven Spielplatz in jedem Stadtteil, auf dem Kinder mit und ohne Behinderung gleichberechtigt zusammen spielen können
  • die Einführung eines Unterausschusses für Inklusion, der zu großen Teilen von Selbstvertreter*innen sowie deren Verbänden besetzt ist
  • die Förderung von Inklusion in den Schulen, indem der Austausch zwischen Förder- und Regelschulen gestärkt wird und Inklusionshelfer*innen sowohl besser qualifiziert als auch flexibler eingesetzt werden
  • die Förderung kreativer Lösungen in zukünftigen Pandemieplänen wie z.B. die Einrichtung von Besuchsboxen für kontaktlose Begegnungen in Senioren- oder Behindertenheimen;  Menschen mit Behinderung nämlich gehören zu den Gruppen, die von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie besonders stark getroffen wurden – dies fängt bei stärkerer Belastung durch erhöhte Isolation an und endet beim Wegbrechen lebensnotwendiger Versorgung.

Forderungen zur Inklusion im Bereich Sport finden sich auch im Kapitel “Sport”.

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Wirtschaft und Finanzen

Wir Grüne wollen eine starke Wirtschaft, die Lebensqualität und Wohlstand für die Krefelder Bürger*innen schafft. Zugleich ist eine ökologische Modernisierung Bedingung dafür, dass industrielles Wirtschaften auch den nächsten Generationen noch eine lebenswerte Welt ermöglicht. Deshalb wollen wir eine Veränderung der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit fördern und Krefeld zu einem Innovationsstandort am Niederrhein machen. Krefeld war dank fortschrittlicher Ideen schon in Zeiten von Samt und Seide als Standort erfolgreich. Daran müssen wir anknüpfen und Innovationen in neuen nachhaltigen Wachstumsmärkten und im Gesundheits- und Sozialbereich ermöglichen.

Stärkung von Innovation und Gründung als Motor für die wirtschaftliche Entwicklung Krefelds

Krefeld hat es über die letzten Jahrzehnte nicht geschafft, die wegfallenden Industriearbeitsplätze durch neue, zukunftssichere Jobs zu ersetzen. Die Beschäftigungsentwicklung war insgesamt schwach. Eine aktive und wachsende Gründerszene kann hier einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigtenentwicklung leisten und Krefeld ein innovatives Profil geben. Ein Drittel der Startup-Unternehmen sind darüber hinaus im Bereich Green Economy und Nachhaltigkeit angesiedelt und können so einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigeren Krefeld leisten. Heute ist die Gründerszene noch schwach ausgeprägt – das wollen wir ändern.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Schaffung eines Gründerzentrums im Stadtbad Neusser Straße als zentralen, offenen Ort für Information, Austausch und Kennenlernen aller relevanten Akteure, unter Einbeziehung der Hochschule Niederrhein
  • die Betreuung des Gründerzentrums durch eine Gründer-Community mit Unterstützung durch die Stadt
  • die Erweiterung der von der Stadt Krefeld, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Silkvalley aufgesetzten Webseite www.startkrefeld.de z.B. um Mentoring-Angebote
  • den konsequenten Ausbau von Breitbandanschlüssen und 5G in Krefeld
  • die Ausrichtung eines städtischen Innovationspreises mit Fokus auf Startups, um das Profil als Gründerstandort zu schärfen
  • weitgehende Gewerbesteuer-Erleichterungen für Startups, um die Ansiedlung zu fördern: in den ersten zwei Jahren keine Gewerbesteuer, bis zum 5. Jahr den halben Steuersatz
  • einen breiten Fokus im Bereich Gründung nicht nur auf High-Tech sondern insbesondere auch auf Nachhaltigkeits- oder soziale Themen wie die Herausforderungen durch den demografischen Wandel   
  • die Schaffung von Anreizen für Studierende und Auszubildende zur Gründung von Unternehmungen durch bezahlbare und attraktive Gewerbeimmobilien

Nachhaltiges und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften

Die wirtschaftliche Entwicklung Krefelds wird bisher fast ausschließlich auf Basis ökonomischer Kennzahlen wie Bruttowertschöpfung oder Gewerbesteuereinnahmen bewertet. Diese Kennzahlen sind jedoch ungeeignete Indikatoren für Wohlstand und Lebensqualität, sie sind blind für die sozialen Folgen und ökologischen Schäden unseres Wirtschaftens. Es braucht eine andere Form der Wohlstandsmessung.

Die Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität hat 2015 zusammen mit allen Fraktionen des Bundestags Kennzahlen für Wohlstand und Fortschritt jenseits der Fixierung auf das Bruttosozialprodukt erarbeitet, die bisher nicht bzw. ungenügend berücksichtigte Kosten, z. B. den Naturverbrauch und soziale Aspekte, miteinbeziehen. Darüber hinaus gibt es weitere Ansätze zur Gemeinwohlbilanzierung, die viel effektiver als die reine Wirtschaftsleistung den Fortschritt bei Wohlstand und Lebensqualität messen.

Wir wollen auf dieser Basis einen umfassenden Wohlstandsindikator in Krefeld etablieren, der ökologische, soziale und qualitative Merkmale unseres Wohlstandes erfasst.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Erstellung einer Gemeinwohlbilanz (GWB) für Krefeld mit regelmäßiger Veröffentlichung der Entwicklung
  • die Nutzung der GWB bei der Lenkung der Wirtschaftsförderung
  • die Unterstützung von Unternehmen bei der Berichterstattung zur Nachhaltigkeit, z. B. bei der Erstellung einer GWB
  • die Aufwertung von Unternehmen, die nach GWB bilanzieren, z.B. durch die Vergabe eines „Nachhaltigkeitspreises“ oder eines reduzierten Gewerbesteuersatzes

Krefelder Bündnis für Arbeit

Krefeld hat im Vergleich zu umliegenden Kommunen und NRW insgesamt eine hohe Arbeitslosigkeit von 10% – das sind 12.000 Menschen ohne Arbeit, davon 6.000 Langzeitarbeitslose. Trotz Hochkonjunktur in den letzten Jahren ist es nicht gelungen, diese Zahl zu senken und durch die Corona-Krise wird sich die Situation weiter verschärfen. Arbeitslosigkeit bedeutet oft auch Armut. In Krefeld sind davon 9.000 Kinder betroffen. Das ist jedes vierte Kind, eine erschreckend hohe Zahl. Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bedeutet also auch Bekämpfung der Kinderarmut. Der aktuelle „Aktionsplan Wirtschaft“ der Stadt Krefeld geht leider gar nicht auf die hohe Arbeitslosigkeit ein. Auch wird nur an einer Stelle die niedrige Frauenerwerbsquote in Krefeld erwähnt. Da wollen wir nachsteuern.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Etablierung eines „Krefelder Bündnisses für Arbeit”: Unternehmen, Gewerkschaften, Agentur für Arbeit unter Führung des Oberbürgermeisters müssen gemeinsam Aktionen planen und entschlossen umsetzen
  • bessere Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – für Frauen* und Männer*  
  • die stärkere Nutzung der neuen Bundesgesetzgebung zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen
  • die Schaffung von Stellen bei der Stadt und dem Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) zur Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser

Neuausrichtung Wirtschaftsförderung und Ansiedlungspolitik

Wirtschaftsförderung und Ansiedlungspolitik sind bisher noch stark auf die Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen fokussiert. Die Anzahl geschaffener Arbeitsplätze kommt zunehmend auch bei der Flächenvermarktung in den Blick, eine Prüfung und Priorisierung von Ansiedlungen mit Bezug auf den gesamten Beitrag von Unternehmen auf Wohlstand und Lebensqualität für die Krefelder*innen fehlt jedoch.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die konsequente Ausrichtung der Ansiedlungspolitik und Wirtschaftsförderung an dem Beitrag für Wohlstand und Lebensqualität für Krefeld
  • die Erarbeitung und Verabschiedung konkreter Bewertungsregeln dazu durch die Stadt und politische Gremien
  • Ansiedlungen, die die Klima- und Nachhaltigkeitsziele Krefelds unterstützen, qualifizierte Jobs schaffen und Mindestlöhne einhalten

Kreislaufmanagement für Gewerbeflächen

Trotz stagnierender Wirtschaft und eines kleiner werdenden Anteils produzierenden Gewerbes wächst der Flächenbedarf für Gewerbeflächen weiterhin und trägt signifikant zu fortschreitender Versiegelung und Umweltbelastungen bei. Ein effektives Kreislaufmanagement für Gewerbeflächen könnte den Flächenbedarf senken und sicherstellen, dass nicht mehr benötigte Gewerbeflächen schneller und umfassender für Neuansiedlungen zur Verfügung stehen. 

Hier muss auch der Leerstand in der Innenstadt mit in den Blick genommen werden. Moderne Arbeitsplätze in vielen Wachstumsbranchen können von einer zentralen Lage profitieren und die Innenstädte beleben.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Stärkung der Rolle der Stadt bei Ankauf und Wiedervermarktung aktuell nicht mehr benötigter Gewerbeflächen, insbesondere durch die Vergrößerung des Budgets für Ankauf und Sanierung der Flächen
  • eine aktive Ansiedlungspolitik für Kleinunternehmen und Handwerk in der Innenstadt

„Aktionsprogramm Corona-Krise“ zur Stützung der Krefelder Wirtschaft und des Handwerks

Durch die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Bekämpfung der COVID-19 Pandemie sind viele Krefelder Betriebe sowie der Handel und die Gastronomie erheblich beeinträchtigt.  Neben Bund und Land ist auch die Stadt Krefeld gefordert, ihren Beitrag zu leisten, um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen zu minimieren. Zunächst heißt das, die Pandemie lokal in Krefeld soweit zu meistern, dass die Verbreitung der Krankheit begrenzt bleibt und wichtige Arbeitskräfte – in- und außerhalb systemrelevanter Berufe – arbeitsfähig bleiben.

Das Handwerk ist ein wichtiger Grundpfeiler der Krefelder Wirtschaft und durch den Mangel an Nachwuchs, aktuell aber auch durch die Pandemie zusätzlich unter Druck; deshalb muss es durch die Politik effektiv gestärkt werden.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • ein „Aktionsprogramm Corona-Krise” für die Krefelder Wirtschaft: ein eigenes Förderprogramm u.a. für Kleingewerbe, Einzelhandel, Gastronomie und die freie Kultur- und Kreativwirtschaft
  • die Unterstützung des lokalen Handwerks durch konsequente und wo möglich beschleunigte Umsetzung aktueller Investitionsprogramme z.B. Gute Schule 2020, Digitalisierungsförderung und KInvFöG
  • die effektive Bekämpfung der Pandemie in Krefeld durch verstärkte Kontrolle der Kontakt- und Hygieneregeln und eine hohe Testabdeckung
  • die Unterstützung der Wirtschaft bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen in Betrieben durch Beratung und bei der Beschaffung geeigneter Schutzausrüstungen
  • die Ausweitung der Möglichkeiten zur digitalen Abwicklung von Anträgen und behördlichen Vorschriften, Meldepflichten etc., um Behördengänge zu vermeiden.
  • die Nutzung der wirtschaftlichen Chancen, die durch die Corona-Pandemie entstehen, d.h. die Vereinfachung der Verfahren, um Wachstum mit Corona-nahen Services und Produkten zu ermöglichen
  • die Einsetzung eines Expertenrats zur laufenden Beurteilung der aktuellen Situation und zur Nachsteuerung bei Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft

Weitere Konsolidierung der Finanzen und nachhaltige Investitionen

Die Finanzsituation der Stadt Krefeld ist erheblich besser als zu Beginn der Legislatur[m3] periode im Jahre 2014. Nachdem SPD, CDU und wir Grüne sich 2015 dazu durchgerungen haben, die Gewerbesteuern zu erhöhen, gab es massive Kritik von Unternehmen und der IHK, doch 2017 wurde seit über 20 Jahren zum ersten Mal ein Haushaltsüberschuss erzielt, im Wesentlichen durch gestiegene Gewerbesteuereinnahmen. Die positive konjunkturelle Entwicklung hat dazu geführt, dass die Gewerbesteuereinnahmen inzwischen fast 80% höher sind als 2014. Begleitet wurde diese positive Entwicklung durch großzügige Landes- und Bundesprogramme zum Ausbau der Infrastruktur und zur Sanierung der Schulen.

Die Phase der Niedrigzinsen hat dazu geführt, dass die Stadt Krefeld kaum noch Zinsaufwendungen hat. Entlastet wurde der Kernhaushalt darüber hinaus auch dadurch, dass über 250 Mio. € Schulden in den Kommunalbetrieb verschoben wurden. Die Altschulden von 500 Mio. € drücken die Stadt dennoch und es fehlen Mittel für notwendige Investitionen. Möglicherweise könnte Krefeld der viel diskutierte Altschuldenfonds von Bund und Land helfen. Neben den Altschulden wird der Haushalt belastet von den steigenden Sozialkosten, die in der Legislaturperiode um ca. 50 Mio. € gestiegen sind und bis 2023 um weitere 25 Mio. € steigen werden. Dies ist u.a. auf die dauerhaft hohe Arbeitslosenquote von mehr als 10% und den hohen Anteil an Langzeitarbeitslosen zurückzuführen. Ohne die entschlossene Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird Krefeld das Problem der steigenden Sozialkosten nicht in den Griff bekommen.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Fortsetzung des Konsolidierungskurses und eine nachhaltige Finanzpolitik
  • die Beschleunigung strategischer Investitionen in die städtische Infrastruktur wie Radwege, Verkehrstechnik („Smart City“) und Immobilien im Innenstadtbereich, um die Attraktivität des Standorts für Unternehmen und als Wohn- und Freizeitquartier zu erhöhen

Bildung

Innovation und Wandel verändern unser alltägliches Leben und damit auch die Anforderungen, die Beruf und Alltag an uns alle stellen. Daraus resultiert die Notwendigkeit, sich veränderten Bedingungen in allen Lebensbereichen zu stellen, neugierig zu bleiben und aktiv das persönliche und gesellschaftliche Umfeld mitzugestalten. Dieses Konzept des lebenslangen Lernens erfordert aber auch, dass die dafür notwendigen Strukturen sowohl auf Landes- als auch auf kommunaler Ebene erhalten und ausgebaut werden. Nur mit einer ausreichenden Finanzierung können alle Menschen in gleichem Maße daran teilhaben.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • das Setzen finanzieller Anreize für lebenslanges Lernen und die Förderung von Konzepten, die individuell zugeschnittene Lernpfade ermöglichen
  • die Einrichtung eines durch die Stadt getragenen Runden Tisches, der  Bildungskooperationen zwischen verschiedenen Bildungsinstitutionen wie z.B. der Hochschule, der VHS, den Schulen, den Kammern, der Stadt, aber auch einzelnen Unternehmen unterstützt
  • eine offizielle unterstützende Kooperationsparnerschaft mit dem Projekt Next Step Niederrhein, das sich an Studienzweifler*innen wendet
  • die Förderung außerschulischer Lernorte für alle Altersklassen, wie z.B. des Umweltzentrums, des Zoos, der Museen und des botanischen Gartens
  • die personelle Aufstockung insbesondere im Gebäudemanagement, die es ermöglicht, bestehende Fördermöglichkeiten für Bildungseinrichtungen abzurufen und  zu nutzen
  • die Kooperation mit Unternehmen, um die Nutzung des gesetzlich vorgesehenen Bildungsurlaubs zu erhöhen, der noch von zu wenigen Arbeitnehmer*innen genutzt wird

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Kinder und Jugendliche

Junge Menschen in den Fokus rücken

Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Um für die Zukunft stark zu werden, brauchen sie jetzt Geborgenheit und Sicherheit, Förderung und Bildung sowie ein Lebensumfeld, das ihnen Raum und Gelegenheit gibt, ihre Interessen und Bedürfnisse zu leben. Dieser Anspruch fußt auf der UN-Kinderrechtskonvention, die zwar seit 2010 in Kraft ist, jedoch längst noch nicht überall umgesetzt wurde. Die konsequente Anwendung bei allen politischen Entscheidungen in Krefeld bildet die Basis für unsere politische Arbeit.

Sie und ihre Familien haben je nach Lebenssituation einen unterschiedlichen Bedarf an unterstützenden und begleitenden Angeboten. Wir wollen diese Angebote bedarfsgerecht ausbauen.

Die Beste Begleitung von Kindesbeinen an

Kinder sollen bei uns nie allein gelassen werden – das beginnt schon vor der Geburt mit einer umfassenden Beratung der Eltern und erstreckt sich von Familienhebammen, gut ausgestatteten Kitas und Schulen bis hin zu vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und Beratungsangeboten für Jugendliche und junge Erwachsene.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Stärkung lokaler Strukturen durch Quartierszentren aus KiTa, Familienzentren, Jugendeinrichtungen, Schulen und sozialen Einrichtungen; dabei sollten auch insbesondere die über Jahre vernachlässigten “Problem-Quartiere” bedacht werden
  • die Öffnung von Schulen und deren Büchereien als Lernort über den Schulbetrieb hinaus
  • eine Stadtplanung, die den Bedarf von Kindern und Jugendlichen grundsätzlich mit einbezieht, nicht nur für explizit auf diese Gruppen ausgerichtete Projekte; um dies zu ermöglichen, setzen wir uns für eine entsprechende Änderung der Bauordnung ein
  • ein Programm, das Anreize setzt, als Erzieher*in in Krefelder KiTas tätig zu werden und langfristig zu bleiben
  • den beschleunigten Ausbau der U 3-Betreuung; dabei sollen alle Möglichkeiten der Unterstützung durch die Stadt für die freien und konfessionellen Träger ausgeschöpft werden, um schnell mehr Kindergartenplätze bereitstellen zu können
  • die Sicherung des Kindeswohls durch ein Aufstocken von Fachstellen für die Prävention sexueller Gewalt sowie in der Jugendarbeit, da es in Krefeld an sozialpsychiatrischer Unterstützung fehlt; so können die Probleme auffälliger Jugendlicher zeitnah angegangen und ihre Familie unterstützt werden
  • die besondere Berücksichtigung von Kindern und ihren Eltern in Pandemieplänen: Nicht erst die Corona-Krise zeigt deutlich, dass diese eine größere Lobby brauchen

Kinder und Jugendliche ernst nehmen und ihre politische Partizipation stärken

Wir sind der festen Überzeugung, dass Kinder und Jugendliche sich viel mehr für ihre direkte Umgebung und die Gesellschaft, in der sie groß werden, interessieren würden, wenn sie diese aktiv mitgestalten könnten. Dafür wollen wir ihre Partizipationsmöglichkeiten vergrößern.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • den Erhalt und Ausbau der aktuell vorhandenen Jugendeinrichtungen, insbesondere im personellen Bereich
  • die Schaffung eines offenen, selbstverwalteten Gebäudes für Jugendliche
  • die Schaffung von mehr Räumen für Engagement durch den Aufbau eines digitalen Freiwilligenzentrums
  • das Lernen von Demokratie im Rahmen der schulischen Bildung; darin inbegriffen ist auch die Vermittlung sozialstaatlicher Rechte und Pflichten, des Umgangs mit öffentlichen Räumen und der Relevanz der internationalen Menschenrechte
  • die Umsetzung des Rechtes auf Beteiligung und damit die Förderung politischer Jugendpartizipation, indem
  • jeder Ausschuss mit mindestens einer*einem Jugendlichen aus dem Jugendbeirat besetzt wird; dadurch wird die politische Teilhabe auf die einzelnen Fachgebiete heruntergebrochen und spezialisiert
    • dies durch Angebote verschiedener Formen der Jugendbeteiligung (Projekte, Versammlungen) ergänzt wird
    • durch die Schaffung einer Stelle zur pädagogischen Begleitung in der Stadtverwaltung die politisch aktiven Jugendlichen unterstützt werden

Teilhabe ermöglichen

Kinder und Jugendliche haben ein überdurchschnittlich hohes Armutsrisiko in Krefeld – rund ein Viertel ist von Armut bedroht. Armut bedeutet nicht nur einen Mangel an finanziellen Mitteln, sie bedeutet dadurch bedingt auch einen Mangel an Teilhabe und soziale Ausgrenzung. 

In Krefeld kommen leider die wichtigen Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung bei Kindern und Jugendlichen aktuell kaum an. Laut einer Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes erhalten in Krefeld weniger als 15% der Anspruchsberechtigten Mittel, während zum Beispiel die Stadt Hamm durch Einführung einer „YouCard“ eine Quote von 92% erreicht hat. Daran wollen wir uns ein Vorbild nehmen. 

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • den Aufbau eines Netzwerks gegen Kinderarmut
  • Die Einführung einer „YouCard“ nach dem Vorbild von Hamm, damit die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets auch bei den Betroffenen in Krefeld ankommen
  • eine stärkere Einbindung Jugendlicher in die Gestaltung der Stadt, z.B. durch runde Tische in den Stadtteilen
  • den Ausbau der freien WLAN-Netze in der Krefelder Innenstadt, dem ÖPNV und an  wichtigen Plätzen

Schule

Gute Bildung an Schulen eröffnet bessere Lebenschancen und ermöglicht ein selbstbestimmteres Leben. Damit wird der Zugang zu hochwertiger Bildung zu einem Schlüsselfaktor für Krefelder Bürger*innen und darf als solcher nicht von der finanziellen Ausstattung des Elternhauses abhängig sein (z.B. auch bei Schul-AGs).

Aus diesem Grund halten wir auch längeres gemeinsames Lernen und kleinere Klassengrößen (vor allem bei inklusiver Beschulung) für notwendige Rahmenbedingungen, die wir allerdings nicht alleine auf kommunaler Ebene umsetzen können.

Ebenso spielt hier die Schulsozialarbeit eine wichtige Rolle, für die wir in Krefeld bereits viel erreichen konnten, die aber noch langfristig für alle Schulen gesichert werden muss.

Schule sollte so gestaltet werden, dass Kinder und Jugendliche die Haltung, das Bewusstsein und den Handlungsmut entwickeln, die sie benötigen, um zu kompetenten Gestalter*innen ihres eigenen Lebens und ihrer Gesellschaft zu werden. Das „Global Goals Curriculum 2030“ bietet hierbei einen Leitfaden, an dem wir uns ausrichten sollten.

Dabei muss ein Fokus auf Kreativität gesetzt werden, d.h. auf Kunst, Musik, Sport, Philosophie, Soziales etc., denn genau diese Fähigkeiten werden zukünftig eine Schlüsselrolle zur Abgrenzung gegenüber einer rein technischen Ausrichtung im Berufsleben einnehmen. Die Finanzierung dieses Bereichs darf nicht hinter den MINT-Fächern zurückbleiben.

Ein weiterer Grundsatz der Krefelder Schulpolitik muss lauten: „Ungleiches ungleich behandeln“, wobei eine individuelle, auf die jeweilige Situation des Kindes angepasste Kopfpauschale ein Baustein sein soll.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • eine agile digitale Ausstattung statt der etablierten “Komfortzone”, als Resultat eines übergreifenden Medienkonzepts und eines daraus aufbauenden Medienentwicklungsplans
  • die Umsetzung individueller Lernpfade und die Entzerrung des Unterrichts an unseren Krefelder Schulen, um deren Zukunftsfähigkeit zu stärken und allgemeine Medienkompetenz zu vermitteln
  • die Harmonisierung und datenschutzrechtliche Prüfung vorhandener Plattformen
  • eine energetische Sanierung und Ausstattung, da wir als Kommune für die Infrastruktur von Schulen zuständig sind
  • bedarfsgerechte Standards für Schulmöbel – ähnlich eines Musterraumprogramms, da so für Effektivität, Kostenersparnis und Gleichheit unter den Schulen gesorgt wird
  • die Förderung der Kooperation mit außerschulischen Lernorten, wie z.B. dem Umweltzentrum, bei der Vermittlung von komplexen Lerninhalten
  • die Förderung einer fächerübergreifenden Kooperation von Fachlehrer*innen, wie z.B. beim Thema Klimawandel
  • die Weiterführung des Programms KAoA (“Kein Abschluss ohne Anschluss”), für das wir uns sehr früh eingesetzt haben und welches mittlerweile an allen Schulen erfolgreich durchgeführt wird
  • die Stärkung der Berufsausbildung in Krefeld auf Basis der Erkenntnisse aus der Machbarkeitsstudie von 2018, d.h. eine verstärkte Kooperation aller Berufskollegs untereinander sowie eine bautechnische, energetische sowie ausstattungsmäßige Überarbeitung
  • sichere Schulwege, auch und insbesondere in direkter Umgebung der Schulgelände; sofern räumlich machbar, soll vor Schulen eine Sperrzone für Autos errichtet werden
  • den weiteren Ausbau der Inklusion an allen Krefelder Schulen; nachdem in allen Grund- und Gesamtschulen inklusiv gearbeitet wird, setzen wir uns dafür ein, dass die verbleibenden Schulen nachziehen können
  • die Stärkung der Integrationshilfe und Schulbegleitung an den Schulen; entgegen der bisherigen einzelfallbezogenen Finanzierung von Schulbegleitungen befürworten wir eine ergänzende Poollösung
  • eine bessere Sprachförderung in der Sekundarstufe I, um den Übergang von Seiteneinsteiger*innen von Sprachfördergruppen in Regelklassen zu beschleunigen
  • den beschleunigten Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter
  • Projekte zur Förderung, damit Schüler*innen Vielfalt als Chance begreifen und dem widersprechende Tendenzen erkennen, sodass Rassismus und Antisemitismus auf Schulhöfen keine Chance haben

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Migration und Integration

Die Zukunft zusammen gestalten

In Krefeld gibt es eine lange Tradition des Miteinanders von Menschen verschiedenster Herkunft oder Glaubensrichtungen. 36% aller Krefelder*innen sind Migrant*innen und stammen aus einer Zuwanderungsfamilie, 40.000 Krefelder*innen haben keinen deutschen Pass, in den Krefelder Schulen hat jedes zweite Kind einen Migrationshintergrund. Migrant*innen sind also ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und werden insbesondere angesichts der demografischen Entwicklung unsere Zukunft entscheidend mitprägen.

Wir Grünen setzen uns für ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft ein, in der verschiedene Personen und Gruppen einer Gesellschaft sich gegenseitig akzeptieren. Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit oder ihrer Nationalität sind menschenunwürdig und ein Angriff auf das Grundgesetz. Das gleiche gilt für demokratiefeindliche und diskriminierende Ideologien unter dem Deckmantel von Religionen. Ihnen muss eine klare und konsequente Absage erteilt werden.

Integration gemeinsam voranbringen

Wir verstehen Integration als eine Querschnittaufgabe, die sich durch viele gesellschaftliche Bereiche wie z.B. Bildung, Arbeit, Wirtschaft, Kultur, Sport und Stadtentwicklung zieht. Sie ist ein gemeinsam gestalteter Prozess, bei dem auf der Grundlage des Grundgesetzes auf allen Seiten die Bereitschaft zur Verständigung und zur Veränderung notwendig ist. Für den gesamten Bildungsverlauf von der Kita an ist es notwendig, die Potenziale von Kindern mit Migrationshintergrund zu fördern und ihnen frühzeitige Bildungschancen zu eröffnen. Eine durchgängige sprachliche Bildung, die enge Zusammenarbeit mit Eltern und eine ausgeprägte interkulturelle Kompetenz in Schulen und anderen Bildungsträgern müssen dabei eine wichtige Rolle spielen.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die unmittelbare Integration von fremdsprachigen Kindern in Grund- und Förderschulen
  • eine bessere Sprachförderung in der Sekundarstufe I, um den Übergang von Seiteneinsteiger*innen in Regelklassen zu erleichtern
  • eine bessere Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Schulen, Eltern, Arbeitgeber*innen und Arbeitsagentur, um Brüche in der schulischen Bildung zu vermeiden und Abschlüsse zu erreichen
  • berufsbezogene Sprach- und Weiterqualifizierungskurse für Migrant*innen, da die Deutschkenntnisse aus Integrationskursen nicht für die Ausübung einer Ausbildung reichen
  • den Ausbau von Mentoring-Projekten für Migrant*innen zur Ausbildung und Berufstätigkeit
  • Sprach- und Kulturdolmetscher*innen, z.B. auch mit digitalen Mitteln, die schnell und kostengünstig Hilfestellung bei Behördengängen organisieren: Die Kommunikation zwischen Behörden und Migrant*innen scheitert oft daran, dass sprachliche und kulturelle Barrieren die Kommunikation erschweren oder  gar verhindern und auf beiden Seiten zu Frustration führen 

Politische Teilhabe stärken – Für das kommunale Wahlrecht eintreten

Integration fördern heißt insbesondere, die Teilhabe an politischen Willensbildungsprozessen zu ermöglichen. Nur wer sein Lebensumfeld aktiv mitgestalten kann, wird sich damit identifizieren. Politische Integration setzt Beteiligungsrechte für Migrant*innen in allen gesellschaftlichen Fragen voraus. Die Mitwirkungsmöglichkeiten vieler Krefelder Migrant*innen sind schlecht. Wir werden uns weiterhin auf der zuständigen Bundesebene dafür stark machen, dass auch Nicht-EU-Bürger*innen das kommunale Wahlrecht erhalten.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • eine starke Stimme der Migrantenvertreter*innen im neu aufgestellten Integrationsausschuss
  • eine bessere Unterstützung der Migrantenorganisationen durch die Stadt 

Solidarität mit Geflüchteten

Als 2014 bis 2017 viele Geflüchtete nach Krefeld kamen, haben die Krefelder Bürger*innen mit großem Engagement Willkommensstrukturen aufgebaut, die zum Teil noch heute bestehen. Die Integration von Geflüchteten muss als Langzeitaufgabe gesehen werden. Sie brauchen Unterstützung beim Spracherwerb, bei der Ausbildung, bei der Suche nach Arbeitsplätzen und Wohnungen und in vielen anderen Bereichen. Hierbei ist die Gruppe der Mütter mit Kleinkindern in besonderer Weise in den Blick zu nehmen.

Die lange geforderte Umwandlung der Krefelder Ausländerbehörde zu einer menschenfreundlichen Migrations- und Integrationsbehörde hat erfreulicherweise stattgefunden und auch zu ersten Verbesserungen für Geflüchtete geführt. Es muss vorrangige Aufgabe der Stadt sein, diesen Prozess weiter konstruktiv und zügig fortzusetzen – in guter Kooperation mit Fachstellen und NGOs im Bereich der Flüchtlingsarbeit. Ziel muss sein, Lösungen für problematische Bereiche zu finden.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die Einführung von Standards zur Begutachtung von traumatisierten Geflüchteten durch das Gesundheitsamt
  • das Ausnutzen des Ermessensspielraums bei der Erteilung von Geburtsurkunden in Krefeld geborener Kinder von Geflüchteten
  • die dezentrale Unterbringung von Geflüchteten in gemischten Wohnquartieren
  • Zusammenarbeit und Unterstützung mit allen Bereichen des ehrenamtlichen Engagements
  • den Erhalt der regionalen Beratungsstellen
  • den Ausbau der dringend benötigten Psychosozialen Zentren für traumatisierte Geflüchtete
  • die Auflösung der Ankerzentren, die zur Verhinderung von Integration und der Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit beitragen
  • das Bleiberecht für langzeitgeduldete Menschen

Aufnahme von Geflüchteten und Seenotrettung stärken

Weltweit führen Krieg, Verfolgung, Unterdrückung und die Folgen der Klimakatastrophe zu Fluchtbewegungen. Aktuell führt die europäische Abschottungspolitik dazu, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken und unter menschenunwürdigen Bedingungen in heillos überfüllten grenznahen Lagern leben müssen. Davor dürfen wir auch kommunal nicht die Augen verschließen, denn wir haben eine globale Verantwortung und sind der Einhaltung der UN- Menschenrechtscharta verpflichtet.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die vorbehaltslose Unterstützung der Forderungen von Aktion Seebrücke
  • Krefeld als aktiver Partner im Städtebündnis „offener Hafen“
  • die Aufnahme von aus dem Mittelmeer geretteten Geflüchteten unabhängig vom Kontingent
  • die Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen aus den Lagern in Griechenland unabhängig vom Kontingent
  • die Anpassung der Gesetzeslage, um dieses kommunale Engagement zu ermöglichen

Das Integrationskonzept weiterentwickeln

Das Integrationskonzept der Stadt Krefeld wurde von allen politischen Parteien und gesellschaftlichen Gruppen erarbeitet. Dort wurden eine ganze Reihe von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen formuliert und zum Teil umgesetzt. Die Gründung eines Fachbereiches Migration und Integration war der erste Schritt, um die Integration in Krefeld ganzheitlich anzugehen. Wichtig ist dabei, den Bereich adäquat und kontinuierlich personell auszustatten und die Mitarbeitenden regelmäßig zu schulen. Auch die interkulturelle Öffnung der ganzen Stadtverwaltung muss vorangetrieben werden.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • eine fortlaufende Evaluierung und Anpassung des Integrationskonzepts an die neuen Herausforderungen der Integrationsarbeit
  • eine bessere finanzielle Ausstattung zur Umsetzung von längerfristigen Integrationsmaßnahmen durch das kommunale Integrationszentrum und die Integrationsagenturen der Caritas und Diakonie
  • die Förderung von Projekten privater Vereine unter dem Programm „Krefeld macht Integration“

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Sport

Unsere Kommune in Bewegung

Spiel und Sport sind menschliche Grundbedürfnisse, denn sie sind für die Gesundheit und das Wohlbefinden jedes Menschen wichtig und leisten einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt in unserer Kommunen.

Die öffentliche Sportförderung wird in Deutschland zu 80% von den Kommunen getragen, sie sind der Anker des Sports und der Bewegung in diesem Land. Für uns Grüne ist Sport mehr als nur Tore und Rekorde. Er ist eine kommunale Querschnittsaufgabe mit gesellschaftlichen Bezügen weit über den klassischen Wettkampfsport hinaus: Gesundheit, Umwelt- und Klimaschutz, Bildung, Integration, demografischer Wandel und Inklusion sind nur einige Beispiele für das weite Spektrum.

Dabei denken wir Grünen vor Ort auch den vereinsgebundenen Sport mit. Dieser stellt in Krefeld alleine 65.000 Mitglieder in 205 Vereinen. Auch er ist ein Garant für eine lebendige Stadtgesellschaft. Fest steht für uns: Die Lebensqualität in einer Stadt bemisst sich auch an ihren Bewegungsfreiräumen.

Kommunen und organisierter Sport stehen vor vielen gemeinsamen Herausforderungen. Deshalb halten wir Grüne es für notwendig, diese Herausforderungen mehr als bisher zusammenzudenken. Vernetztes Denken in der Planung: Schulentwicklung, Stadtentwicklung, Jugendhilfe, kommunale Gesundheitskonferenzen, Quartiersmanagement – dies sind alles Bereiche, in denen auch der organisierte Sport einen Beitrag leisten kann und als starker Partner vor Ort begriffen werden sollte.

Finanzierung ist das A und O in der Sportstättenentwicklung

Sportentwicklung ist ein integraler Bestandteil der gesamten Stadt- und Quartiersentwicklung, sowohl für den organisierten Sport als auch für ehrenamtlich Engagierte, die als Spezialisten für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort eingebunden werden. Leider sind die meisten Freisportanlagen und Sporthallen, wie in fast allen Kommunen, in einem jämmerlichen Zustand. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, denn ohne eine ausreichende Finanzierung kann der Sport sein Potenzial als kommunaler Standortfaktor nicht ausspielen. Darüber hinaus müssen wir in der Stadt auch alternative Flächen für Sport öffnen. Grüne Sportpolitik setzt dabei auf eine verlässliche Partnerschaft zwischen der Kommune und dem Stadtsportbund zur Sicherstellung einer langfristigen Planungs- und Handlungssicherheit. Die transparente Darstellung von gemeinsamen Zielvereinbarungen mit klarer grüner Handschrift ist dafür unerlässlich.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die zukunftsweisende, nachhaltige und Umwelt- und Klimaschutzaspekte mitdenkende Sanierung der Anlagen anhand von tatsächlichen Bedarfszahlen sowie eine transparente Prioritätensetzung durch die konsequente Fortsetzung der Sportstättenkommission
  • keine Zweckentfremdung der Sportpauschale in Zeiten knapper Kassen, stattdessen Ausschöpfung der Fördermöglichkeiten durch Bund und Land
  • die optimierte Nutzung vorhandener Sportanlagen statt einer Verlängerung des Wunschzettels mit regelmäßiger Überprüfung der gemeldeten Nutzungszeiten und Bedarfe der Sportvereine
  • nahe Bewegungsräume: Bewegungsgelegenheiten in Wohnortnähe schaffen, bestehende Sporträume wie Schulhöfe und Grünanlagen öffnen und neue Bewegungsgelegenheiten wie Mehrgenerationenspielplätze oder Sportanlagen für Trendsport schaffen
  • inklusive Bewegung: frauen-, familien-, alten-, behinderten- und generationenfreundliche Sportanlagen und Sportkulturen fördern
  • Inklusion bei Sanierung und Neubau (in Bezug auf Sportanlagen, barrierefreie Toiletten, Anfahrtswege und Tribünen)

Neue Ehrenamtlichkeit im Sport

Vielfältige kommunale Sportangebote werden durch ehrenamtliches Engagement erst möglich und schaffen damit Gemeinschaften. Sport ist dabei die verbindende Kraft, getragen von einer aktiven Bürgerschaft. 

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für: 

  • kommunale Anlaufstellen für bürgerschaftliches Engagement wie z.B.  Ehrenamtsbüros, in die auch der organisierte Sport  eingebunden ist
  • Fortbildungen nicht nur rein sportlicher Art
  • die Unterstützung des Sports bei der Gewinnung von neuen Ehrenamtlichen auch aus bisher unterrepräsentierten Gruppen wie z.B Frauen, Migrant*innen, Menschen mit Beeinträchtigungen sowie „junge“ Alte der Altersgruppe 60+
  • die Unterstützung außersportlicher Jugendarbeit innerhalb von Sportvereinen

Jugend in Bewegung

In Zeiten von Kontaktsperren und Ausgehverbot merken wir besonders, wie wichtig Sport auch für unsere Kinder und Jugendlichen ist. Er ist Treffpunkt für Spiel und Spaß mit Freunden, wichtiger Ausgleich für das Stillsitzen am Schreibtisch und bietet Gelegenheit, seine Grenzen auszutesten. Teamsport schweißt Kinder aus allen gesellschaftlichen Schichten zusammen und vermittelt FairPlay und Toleranz.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für: 

  • den Erhalt offener Bewegungsräume für Kinder und Jugendliche
  • den Ausbau der Kooperation zwischen Schulen, Kitas und Sportvereinen im offenen Ganztag
  • das Sporthelfer*innenprogramm der LSB, das Kinder und Jugendliche in Verantwortung und Ehrenamtliches Engagement für Sport und Bewegung bringt
  • „Schwimmen lernen für alle“ schon in der Kita und die Unterstützung im Sportunterricht, in Vereinen und Schulprojekten
  • den Ausbau sicherer Schulwege, um das Radfahren bei den Schulkindern zu fördern

Profisport in der Stadt

Krefeld besticht nicht nur durch eine breit aufgestellte Vereinswelt und viel ehrenamtliches Engagement im Sport, sondern auch durch Erfolge im Profisport, die den Nachwuchs inspirieren. Wir wollen den Leistungszentren eine langfristige Perspektive geben. Professioneller Sport braucht Unterstützung in Krefeld, ohne dabei den Breitensport zu vergessen. Denn nur mit einer breiten Basis kann es in Krefeld auch eine Spitze geben.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für: 

  • die Wertschätzung des aktivierenden Potenzials des Profisports für die Krefelder Kultur durch faire Mittelvergabe,  ohne ihn gegenüber anderen Bewegungsangeboten zu überhöhen
  • die Unterstützung des Breitensports als Basis für den Spitzensport

die Unterbringung der Leistungszentren in angemessenen Sportstätten

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Diversität

Unterschiedliche Lebensentwürfe als Chance begreifen

Menschen unterschiedlicher ethnischer Hintergründe, Religionen und Weltanschauungen, mit und ohne Behinderung, junge und ältere Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen, Frauen, Männer, inter- und transgeschlechtliche Menschen leben und arbeiten in Krefeld. Diese Vielfalt macht unsere moderne Gesellschaft aus und bereichert sie. Doch eine Gleichbehandlung aller Menschen, wie sie in der deutschen Verfassung und im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verankert ist, ist bei uns in Krefeld noch nicht erreicht .

Anspruch unserer grünen Politik ist es, geschlechtergerecht, kultursensibel, diskriminierungsfrei und inklusiv zu sein. Wir stellen uns konsequent gegen den rechtspopulistischen Rollback, der sich mit seiner antifeministischen, menschenfeindlichen Politik ausbreitet.

 Gleichstellung von Frauen – Jetzt

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist für uns als Grüne und als feministische Partei eine Querschnittsaufgabe in allen Gesellschaftsbereichen. Hier wurde schon einiges erreicht. Bei wenigen, aber wichtigen Vorstandspositionen stehen Frauen in Krefeld an der Spitze. Wir fordern hier eine wirkungsvolle Quote von mindestens 50%  insbesondere in städtischen Aufsichtsräten, Beiräten und den Vorständen der Tochterunternehmen und Beteiligungsgesellschaften der Stadt.

Eine gleichstellungsgerechte Steuerung der Stadt funktioniert über die Finanzen. Wir setzen uns für die konsequente Umsetzung des Gender Budgeting, die Aufstellung eines Haushaltsplans mit dem Ziel der Gleichstellung der Geschlechter, in allen Referaten ein.

Häufiger als jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Jede vierte Frau ist mindestens einmal im Leben von sexueller Gewalt betroffen. Wir wollen, dass die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt konsequent und mit konkreten Maßnahmen umgesetzt und die Unterstützungs- und Hilfestrukturen verbindlich abgesichert werden. Die Frauenberatungsstelle und das Frauenhaus müssen von Gewalt Betroffenen eine zuverlässige Perspektive in der Prävention, Beratung  und Schutz bieten können.

Geflüchtete Frauen sind besonders häufig von Gewalt betroffen und brauchen mehr Unterstützung. Wir wollen die Betreuung verstärken und die Asylsozialberatung in den Geflüchteten-Einrichtungen auch mit der Sensibilität für besonders verletzliche Menschen verstärken und speziell geflüchtete Frauen fördern.

Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen eigenverantwortlich über ihren Körper  bestimmen können. Informationsmöglichkeiten zu Schwangerschaftsabbrüchen werden in Deutschland nach wie vor kriminalisiert. Wir stellen im Rahmen der städtischen Angebote die bestmögliche Beratung zur Verfügung und schützen Ärzt*innen und Patientinnen vor Drangsalierung.

Im Rahmen der städtischen Politik wollen wir erreichen, sexistische Werbung zu unterbinden. Eine  unabhängige Werbe-Watch-Group wie z.B. in Berlin oder Wien könnte ein Vorbild sein.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • eine echte Quote von mindestens 50% Frauen in Führungspositionen in Stadtverwaltung und städtischen Betrieben
  • das Erreichen des total-e-quality-Prädikats für unsere Stadtverwaltung 
  • eine Selbstverpflichtung unserer Fraktion und die Anregung für alle Fraktionen zur Entsendung von jeweils mindestens 50% Frauen in Gremien wie Aufsichtsräte
  • die Bereitstellung von Informationen über Schwangerschaftsabbrüche  und Schutz von Ärzt*innen und Patientinnen vor Drangsalierung
  • die personelle und finanzielle Absicherung für Frauenberatungsstelle und Frauenhaus für besondere Bedarfe
  • die besondere Berücksichtigung der Bedarfe und der Förderung von geflüchteten Frauen
  • die Unterbindung sexistischer Werbung

Queeres Krefeld

Unser Ziel ist ein weltoffenes, buntes und sicheres Krefeld für alle. Wir kämpfen für Freiheit, Respekt und Akzeptanz aller Menschen. Für Lesben, Schwule, Bi-, Trans-, Intersexuelle und queere Menschen (LGBTIQ*) hat sich in den letzten Jahren vieles verbessert, aber es gibt noch viel zu tun.

LGBTIQ*-Menschen in Krefeld leben vergleichsweise sicher, dennoch ist psychische und physische Gewalt ein Problem. Viele Opfer von verbaler oder körperlicher Gewalt haben Angst, sich an die Polizei zu wenden, um Hilfe zu bekommen. Sie wenden sich stattdessen an zivilgesellschaftliche Einrichtungen, die wir stärken und fördern. Gleichzeitig setzen wir uns im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten dafür ein, dass die Krefelder Polizei feste Ansprechpersonen für Opfer homo- und transphober Gewalt benennt, Polizist*innen schult und somit eine Vertrauensbasis für Betroffene schafft.

Besonderer Handlungsbedarf besteht bei der Akzeptanz von LGBTIQ*-Menschen an Schulen. Rund ein Drittel aller betroffenen Schüler*innen haben Angst vor fehlender Akzeptanz ihrer sexuellen Orientierung.

In Betreuung und Pflege stehen in den kommenden Jahren große Herausforderungen an. Viele ältere queere Menschen haben keine Verwandtschaft und in der Vergangenheit persönliche, juristische und gesellschaftliche Repressalien erlebt. In einem Lebensabschnitt, in dem sie auf die Hilfe anderer Personen angewiesen sind, darf es keine Ablehnung geben. Wir unterstützen Heime und Pflegeeinrichtungen dabei, ihr Personal zu sensibilisieren und zu schulen.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • einen neuen städtischen Sicherheitsbericht, der die Sicherheitslage aller Krefelder*innen abbildet, speziell von Personen, die vorurteilsmotivierter Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind
  • die Förderung von Schul- und Aufklärungsprojekten zur  Erweiterung pädagogischer Angebote durch die Stadtverwaltung
  • die Förderung kultursensibler Pflege in Altenheimen und Pflegestationen

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Kultur

Der geistige Nährboden unserer Gesellschaft

Kultur ist unentbehrliche Auseinandersetzung mit Wirklichkeit und Vision; sie bietet Orientierung und Heimat.  Für uns ist die Kultur in ihren verschiedensten Ausprägungen und Formen unverzichtbarer Bestandteil einer vitalen, aufgeschlossenen Gemeinschaft. In schwierigen, existenziellen Zeiten ist Kultur schon immer Überlebensmittel gewesen, und das ist auch heute so. Durch eine Pandemie gezwungen, räumlichen Abstand voneinander zu halten, strömen Menschen begierig in frisch eröffnete Autokinos, lauschen begeistert Balkonkonzerten oder Live-Auftritten im Netz oder unternehmen virtuelle Rundgänge durch Museen. Kultur ist Nahrung für Geist und Seele.

Vielfalt der Krefelder Kultur erhalten

Mit fünf Museen (Haus Lange, Haus Esters, Kaiser-Wilhelm-Museum, Deutsches Textilmuseum und Historisches Museum mit der Burganlage in Linn), der Mediothek, der Musikschule, dem Zoo, dem NS-Dokumentationszentrum, dem Kinder- und Jugendtheater Kresch, dem Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach, dem Haus der Seidenkultur sowie dem Literaturhaus stellt Krefeld zusammen mit den nicht-städtischen Einrichtungen ein attraktives kulturelles Zentrum am Niederrhein dar. Das kulturelle Angebot Krefelds ist längst zu einem Standortfaktor für die Wirtschaft geworden. Denn kulturelle Vielfalt und deren Qualität macht eine Stadt attraktiv und garantiert nicht zuletzt ein wesentliches Stück Lebensqualität für die Bewohner*innen.

Wir sehen es als Aufgabe der Stadt an, das kreative Potenzial von Künstler*innen, kommunalen und freien Kultureinrichtungen zu fördern, die Teilhabe an Kultur allen Bürger*innen zu ermöglichen und dieses kostbare Vermächtnis in seiner Gesamtheit zu bewahren.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die dauerhafte Förderung des eigentlich unbezahlbaren ehrenamtlichen Enagements mit städtischen Mitteln; unser erfreulich breites Kulturangebot nämlich wird zum Teil von Vereinen und Initiativen getragen und einzigartige Leuchtturmprojekte dieser „Freien“ wie z.B. das Folklorefest oder „Jazz an einem Sommerabend“ werden durch den Idealismus einzelner Bürger*innen ermöglicht, deren ehrenamtliche Arbeit unersetzlich ist
  • die Förderung der Krefelder Clublandschaft in Form eines regelmäßigen Dialogs mit den Krefelder Clubbetreiber*innen und Prüfung weiterer Förder- und Unterstützungsmaßnahmen
  • die vollständige Rücknahme der vor langer Zeit eingeführten Kürzungen für freie Träger, um die bestehenden Einrichtungen zu erhalten und das Heranwachsen einer jungen kreativen Szene zu ermöglichen
  • die Verbesserung der Rahmenbedingungen, um Kunstschaffende in unserer Stadt zu halten; wir wollen für bezahlbare Atelierräumlichkeiten sorgen und das Atelierförderprogramm wiederaufleben lassen
  • einen Kulturfonds, der von Unternehmen, der Stadt Krefeld aber auch von der Stadtgesellschaft gespeist wird, um die vielen Solo-Selbstständigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft, ohne die das kulturelle Leben zum Stillstand käme, gerade in Zeiten der Covid-19-Krise zu unterstützen

Erlebnis Kultur bildet

Der wichtigste Rohstoff unserer Zeit ist Kreativität. Sie hilft uns, gewohnte Lösungswege zu verlassen, um Problemstellungen mit neuen Antworten zu begegnen. Ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsbildung ist daher die Förderung von Kreativität im Kindes- und Jugendalter, damit die Fähigkeit erlernt werden kann, selbst zu gestalten und Kunst in ihren vielen Facetten zu erleben.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die vermehrte Nutzung kultureller Bildungsangebote wie die Landes- und Bundesprogramme  „Kulturrucksack“, „Kulturagenten“, und „Kultur und Schule“, die  junge Menschen inspirieren, ihre Talente und Begabungen zu entdecken und ihre Chancen zur gesellschaftlichen Teilhabe erhöhen; wir wollen das mit mehr Pädagog*innen unterstützen
  • neue Konzepte und Ideen für Menschen aller Altersgruppen, um die zweifellos noch bestehenden Barrieren und Hemmnisse, Kultur zu erleben und erleben zu wollen, zu überwinden; großartige Projekte wie der allmonatlich wiederkehrende KunstImPuls der Kunstmuseen Krefeld oder die spektakulären Events des Museums Burg Linn, die sich zu Besuchermagneten entwickelt haben, sind zielführend und sollen stärker gefördert werden
  • die Förderung von Projekten für Kinder und Jugendliche, wie z.B. Jugendkunstschulen, im Rahmen des Kinder- und Jugendförderplans

Krefelder Kulturleben sichtbar machen

Kultur ist ein Erlebnis von, mit und zwischen Menschen. Daher ist es neben der Förderung einzelner Institutionen und Initiativen von essenzieller Bedeutung, den Krefelder Bürger*innen die Vielfalt des Krefelder Kulturangebots ansprechend und einfach zugänglich zu vermitteln.

Neben der institutionalisierten Kulturlandschaft in Krefeld liegt uns vor allem unsere vielfältige freie Kulturszene am Herzen. Gerade die freien Kulturschaffenden, die Clubs und Kultureinrichtungen sind besonders von den Einschränkungen in der Corona-Krise betroffen. Wir werden uns auch in der kommenden Ratsperiode für die Belange der freien Kulturszene engagieren.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • die bessere Vernetzung und den weiteren Ausbau der Internetplattform kultur-in-krefeld.de, die viele kulturelle Aktivitäten zu einem digitalen Veranstaltungskalender zusammenführt und so interessierten Bürger*innen das ambitionierte Krefelder Kulturleben Tag für Tag nahe bringt
  • die mittelfristige Einrichtung eines zentralen Ticketverkaufs zumindest für alle städtischen Angebote
  • eine alle zwei bis vier Jahre stattfindende Gemeinschaftsausstellung Krefelder Künstler*innen, die das  Spektrum der Bildenden Kunst in unserer Stadt öffentlich abbildet und als Ausdruck der Wertschätzung im Kaiser-Wilhelm-Museum verortet werden soll
  • die gemeinsam mit der institutionellen und freien Kultur anzugehende Etablierung eines „Krefelder Kulturpreises“, der den Kulturakteur*innen die Möglichkeit bieten soll,  einen Abend z.B. im Seidenweberhaus zu gestalten; ein jährlicher Schwerpunkt soll die unterschiedlichen Strömungen stärker in den Fokus rücken und der Stadtgesellschaft durch Presse und Veranstaltung näher bringen
  • die Förderung der freien Kulturlandschaft und der soziokulturellen Zentren

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Bürger*innen beteiligung

Eine Stadtgesellschaft lebt von der Beteiligung möglichst vieler Bürger*innen aller Altersstufen. Ohne die unzähligen Krefelder*innen, die über ihr Engagement in Initiativen, Vereinen, aber auch Bezirksvertretungen aktiv das Zusammenleben in unserer Stadt mitgestalten, wäre Krefeld nicht das, was es heute ist. Eine Vielzahl von Projekten in den Bereichen Umwelt, Soziales, Frauenförderung, Kultur, Sport und Integration wäre ohne das meist ehrenamtliche Engagement der Bürger*innen nicht möglich, und auch die Quartiersentwicklung, beispielsweise über Bewohnertreffs oder Mehrgenerationen-Wohnprojekte, fußt auf einer aktiven, ihr Umfeld mitgestaltenden Bürgerschaft.

Die große Resonanz auf die bisherigen Beteiligungsverfahren z.B. zum Mobilitätskonzept zeigt, dass die Bürger*innen Krefeld vielfältige, wichtige Impulse geben können und wollen, wenn es um die Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft geht.

Wir Krefelder GRÜNE setzen uns ein für:

  • eine vielfältige Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement, sei es durch Trainingsmaßnahmen, Informations- und Vernetzungsangebote, aber auch durch die Bereitstellung und Ausstattung von Räumen sowie finanzielle Förderung
  • konsequentes Weiterdenken der Beteiligung bei Planungen der Verwaltung, sodass künftig ein Einbeziehen der Bürger*innen – sei es vor Ort in Workshops oder online – ein fester Bestandteil in den Verfahren innerhalb der Verwaltung wird
  • erweiterte Entscheidungsbefugnisse in den Bezirksvertretungen, damit möglichst viele Beschlüsse in diesen sehr bürgernahen Gremien getroffen werden können. Daran grenzt an, dass der Kommunalbetrieb Krefeld als Ansprechpartner in den Bezirksvertretungen zugegen ist, um die Anliegen der Bürger*innen innerhalb der Bürger*innen-Fragestunden direkt beantworten zu können. Transparente Kommunikations- und kurze Entscheidungswege helfen uns, sowohl gegenseitiges Verständnis zu schaffen als auch den Blick der Bürger*innen auf die Verwaltungsprozesse positiv zu beeinflussen
  • einfachen Zugang zur Verwaltung für Menschen mit einem Anliegen, damit sie schnell und einfach die richtige Ansprechperson finden, unabhängig davon, ob sie ihren Weg digital oder zu Fuß im Rathaus antreten. Ein auf die Bedürfnisse der anfragenden Bürger*innen angepasstes, mehrsprachiges, barrierefreies Onlineportal einerseits, aber auch die Schaffung von „Bürger*innenlotsen“ andererseits, sollen künftig helfen, Bürger*innen und Verwaltung näher zusammen zu bringen. In diesem Kontext erscheint auch eine Integration bzw. Erweiterung der aktuell bereits genutzten „Maak et“ Plattform sinnvoll

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